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netzWelt: Sag´s auf Walisch

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Gute Wünsche für Wale und Delfine, Appelle an Politiker oder einen Geburtstagsgruß übersetzt auf Walisch – eine fantastische Kampagne, um die Öffentlichkeit über die Bedrohung der Meeressäugetiere durch Überfischung, Verschmutzung der Ozean und Lärm zu informieren und Druck auf Politiker auszuüben, dringend notwendige Meeresschutzgebiete einzurichten. Mehrere Hunderttausend Meeressäugetiere sterben jährlich in den Netzen der Fischer oder durch Umweltverschmutzung, gerade ein Prozent der Weltmeeresfläche ist effektiv geschützt. Einfach zum Portal http://www.be-their-voice.com/de gehen, Nachrichten vom „Whaletranslator“ übersetzen lassen und verschicken und dann noch die Petition unterschreiben. In Deutschland geht der Appell der Organisation an Landwirtschaftsministerin Aigner und Umweltminister Altmaier.

Hier der Wortlaut des Briefes:

Sehr geehrte Frau Aigner, sehr geehrter Herr Altmaier,

Meeresschutzgebiete spielen eine sehr wichtige Rolle für den Erhalt von Walen, Delfinen und anderen Tieren. Aber weltweit sind nicht mal 2 Prozent der Meere unter Schutz gestellt – und nur ein Bruchteil davon gilt als effektiv!

Wir fordern, dass Meeresschutzgebiete, die in Deutschland, Europa und weltweit eingerichtet werden, ihren Namen verdienen und Walen sowie Delfinen eine sichere Heimat bieten. Zu solch einer effektiven „Walheimat“ gehört:

• der vollständige Ausschluss von Fischereitechniken aus Schutzgebieten, die zum Beifang von Meeressäugern führen und Lebensräume zerstören – allen voran Grundschleppnetzfischerei und Stellnetze. Im Gegenzug muss die Fischerei mit alternativen Fangmethoden stark gefördert werden.
• dass Schutzgebiete zu echten Ruhezonen werden – ohne Lärm im Meer. Es darf in und um Schutzgebiete keine militärischen Übungen geben, keine Öl- und Gaserkundung oder gar Förderung, aber auch keinen übermäßigen Schiffsverkehr und keinen lärmintensiven Bau von Windkraftanlagen.
• dass ein internationales Netzwerk mariner Schutzgebiete sowohl in nationalen als auch in internationalen Gewässern entsteht.

Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, strenge Regulierungen für jegliche menschliche Nutzung in Meeresschutzgebieten umzusetzen und so die Vorreiterrolle Deutschlands bei der Einrichtung von Meeresschutzgebieten in Europa ernst zu nehmen. Darüber hinaus muss sie sich dafür einsetzen, dass auf der Hohen See innternationalen Gewässern Schutzgebiete entstehen, die dazu beitragen, dass die Meere langfristig ihre wichtigen Funktionen für unseren Planeten erfüllen können.

 

dieGlucke: Langsam wird es wohnlich ….

… im Palast der Produktion. Zwei wunderbare Glasscheiben öffnen den Blick zu den Nachbarn, etwas ländliche Atmosphäre dank Kunstrasen und Sonnenblume (Danke, Karen!) erfreut das Auge, der fast antike Liegestuhl fügt sich perfekt ins alte Gemäuer. Jetzt fehlt noch das Glucken-Schränkchen und ….

 

dasThema: Nachhaltigkeit, Teil II: Gute Ernährung

 

Die Abschlussvereinbarung für den Welt-Umweltgipfel Rio +20 wird schon seit Monaten diskutiert und abgestimmt und es scheint nicht der große Wurf zu werden, eher ein Minimal-Konsens. Nachhaltigkeit liegt um so stärker in der Verantwortung jedes Einzelnen. dieGlucke erklärt, wie jeder seinen persönlichen nachhaltigen Lebensstil finden kann. Heute Teil II:

Wie ernähre ich mich nachhaltig?

Auch wenn immer wieder argumentiert wird, dass die Möglichkeiten jedes Einzelnen gering seien, grundlegend etwas für Nachhaltigkeit zu tun: Jeder kann sein persönliches Leben nachhaltiger gestalten. In puncto Ernährung ist es einfach, den ökologischen Fußabdruck zu beeinflussen. Das hat gar nicht so sehr mit „anders essen“ zu tun, aber sehr viel mit einer größeren Wertschätzung für unsere Lebens-Mittel.

Vernünftig planen

Allein die Menge an Lebensmitteln, die im Müll landet, ist erschreckend groß. Täglich wirft jeder Deutsche im Schnitt 225 Gramm Lebensmittel ungenutzt weg, wie eine Studie des Bundesverbraucherministeriums im März 2012 belegte. Das summiert sich auf 6 Millionen Tonnen pro Jahr. Über die Hälfte dieses Mülls ist dabei vermeidbar: Obst und Gemüse machen 44 % dieser Verschwendung aus, weil sie schlecht gelagert werden und verderben, anderes landet in der Tonne, weil zu viel gekauft wurde oder aus purer Gewohnheit. Viele Lebensmittel werden aussortiert, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Die Menschen verlassen sich eher auf diesen Aufdruck einer Maschine als auf den optischen Eindruck und die eigene Nase. Denn die Angabe dieses Datums bedeutet nur, dass das Lebensmittel bis dahin auf jeden Fall genießbar sein muss.

Obst und Gemüse: Saisonal, regional, Bio

Erdbeeren im Februar schmecken nicht wirklich aromatisch und werden quer über die Erde im Flugzeug transportiert. Reif während der Saison geerntet und schnell zum Verbraucher gebracht, bieten Obst und Gemüse das volle Aroma, reichlich Vitamine und andere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe und kommen frisch auf den Tisch. Kurze Transportwege entlasten außerdem die Umwelt, weil dadurch weniger schädliche Klimagase entstehen. Der Markt hat erkannt, dass „regional“ und „heimisch“ gute Verkaufsargumente sind, das Angebot steigt. Aber Achtung: Deutsche Äpfel vom Bodensee auf den Bremer Märkten und im Supermarkt sind zwar einheimisch, aber bestimmt nicht regional. Wer dann noch auf Bio setzt, verringert die Belastung der Umwelt mit übermäßig Dünger und  schädlichen Pestiziden, von denen viele in den Hormonhaushalt eingreifen. Idealerweise kommen Lebensmittel aus regionalem Bio-Anbau in den Einkaufskorb. In Bremen gibt es die auf den Bio-Wochenmärkten und bei Bio-Einkaufsgenossenschaften oder in der Bio-Kiste bequem nach Hause.

Fleisch und Wurst: Weniger ist mehr!

Schon zum Weltwassertag hatte dieGlucke über die Zusammenhänge zwischen Fleisch- und Käseproduktion und Wasserverbrauch berichtet: „Let´s talk about water!. Demnach verbraucht ein Deutscher im Schnitt 3.000 Liter Wasser für seine Nahrung am Tag! Rinder tragen über ihre Methanausscheidungen stark zum Klimawandel bei. Und schließlich werden für Palmölplantagen pro Tag 35 Fußballfelder wertvoller Regenwald gerodet, damit wir Schokolade und Margarine essen können (Quelle: www.guteNahrung.de). Wer weniger Fleisch und Wurst auf den Speiseplan setzt, tut viel für seinen persönlichen Öko-Fußabdruck. Bio-Fleisch ist teurer, denn die Produktion ist aufwändiger. Doch für eine gleich hohe Summe kommt zwar weniger, aber dafür ethisch produziertes, hochwertiges Fleisch auf den Tisch, das die Umwelt weniger belastet und ohne Wachstumsförderer und den  prophylaktischen Einsatz von Antibiotika punktet. Womit auch ein Mittel gegen die Entwicklung Antibiotika-resistenter Keime gefunden wäre.

Fairer Handel, faire Preise

Nachhaltigkeit basiert nicht nur auf ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten, die dritte Säule stellen die sozialen Aspekte dar. Stichwort: Faire Preise. Immer mehr Produkte werden „fair“ gehandelt, das bedeutet, die Bauern und Produzenten erhalten für ihre Produkte angemessene Preise, die über den vergleichsweise höheren Verkaufspreis erzielt werden. Ob Kaffee, Fruchtsaft oder Schokolade, mittlerweile auch Blumen – fair gehandelte Ware ermöglicht bessere Arbeits- und Lebensbedingungen in Entwicklungsländern, anerkannte Zertifikate sorgen für Transparenz und die Einhaltung der Kriterien. Der Absatz von fairen Produkten steigt stetig, in 58 Ländern weltweit profitieren rund 1,6 Millionen Landwirte und Arbeiter mit ihren Familien davon. Aber auch in Deutschland gibt es Bestrebungen, Ware fair zu zertifizieren und deren Produzenten fair zu bezahlen: Der Öko-Verband Naturland vergibt mittlerweile ein Fair-Label. Alle wichtigen Label von FairTrade bis EcoforLife sind auf der Homepage von fairkaufennrw.de vereint.

Nahrung und Ernährung Deutschland
Via: Gute Nahrung

Hier geht´s zum Teil I der Serie: Nachhaltigkeit – was ist das?

kulturAktuell: Frauengeschichten

Was verbindet den „Kleinen Prinzen“ mit der sehr erfolgreichen Erika, die mit der Schattenseite ihrer Karriere konfrontiert ist? Oder mit der unsteten Susi, die an keinem Ort zufrieden ist und deshalb ständig weiterreist? Die Antworten zu diesen und anderen Lebensthemen hat die Theaterwerkstatt im Frauenprojekt Tessa der bras e.V. selbst entwickelt. Dabei haben sich Teilnehmerinnen des Projektes in den letzten Monaten von dem Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry inspirieren lassen. Mit Unterstützung der Theaterpädagoginnen Karin Tischer und Meike Paulsen ist ein Stück entstanden, in dem es um Liebe, Freundschaft, Unzufriedenheit, Sucht, Schönheit, Karriere und Familie geht. Diese Frauengeschichten sind in den nächsten Wochen in vier Stadtteilen Bremens zu sehen.

Die Teilnehmerinnen sind sowohl künstlerisch als auch organisatorisch für das Gelingen der Theaterarbeit verantwortlich, sie entwickeln das Stück, planen und statten die Theateraufführung aus und sind auch fürs Marketing verantwortlich. Ziel des Projekts ist, Teamgeist, Selbstwertgefühl, Ausdruckskraft und das Vertrauen in die eigenen Kräfte zu stärken. Das Frauenprojekt Tessa ist ein kreatives Angebot des Beschäftigungsträgers bras e.V. für langzeiterwerbslose Frauen von 18 bis 65 Jahren. Tessa dient der Berufsorientierung und unterstützt die Teilnehmerinnen darin, einen passenden Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu finden. Dazu gehören Theaterarbeit, Einzel- und Gruppencoaching und ein Bewerbungstraining.

Das Theaterstück „Frauengeschichten“ ist zu sehen am Mittwoch, den 20. Juni 2012, 15.30 Uhr Bürger- und Sozialzentrum Huchting, Amersfoorter Str. 8.

Weitere Termine:

Do., 28. Juni, 19.30 Uhr Bürgerhaus Hemelingen, Godehardstr. 4
Fr., 29. Juni, 19.30 Uhr Nachbarschaftshaus Helene Kaisen, Beim Ohlenhof 10
Mi., 4. Juli, 19.30 Uhr Altes Fundamt, Auf der Kuhlen 1a
Do., 5. Juli, 11.00 Uhr Theatersaal der Zionsgemeinde, Kornstr. 31
Fr., 6. Juli, 19.30 Uhr Theatersaal der Zionsgemeinde, Kornstr. 31

Weitere Infos bei www.bras-bremen.de.

netzWelt: Erkannt? Lego in der Markenwelt

Kleines Rätsel zum Wochenbeginn. Who is ist?

Die Lösung von oben nach unten:

Die Schlümpfe

Die Daltons

Asterix und Obelix

dieGlucke schwelgt in Jugenderinnerungen. Eine tolle Werbekampagne ohne Worte entwickelt von der Werbeagentur Jung von Matt für Lego. Und hier noch mal alle Motive:

dieKreative: Katja Kullmann im Interview, Teil I

© Thomas Schweigert / Eichborn Verlag

Katja Kullmann ist eine charismatische Journalistin und Autorin, die im Leben als Kreative schon Höhen (mit ihrem Erstling „Generation Ally“), aber auch Tiefen erlebt hat, worüber sie in ihrem Buch „Echtleben“ berichtet. dieGlucke konnte mit Katja Kullmann im Palast der Produktion sprechen, nachdem sie bei der Veranstaltung über „Selbstsorge und Echtleben“ aus ihrem Buch gelesen hatte. Angeregt durch die Diskussion über die Neigung der Menschen, sich egal ob als Kreative oder Angestellte, durch ihre Sehnsucht nach Anerkennung tendentiell selbst auszubeuten, beantwortete die Autorin einige Fragen ungewöhnlich ausführlich und druckreif formuliert. Zum Kürzen viel zu schade, findet dieGlucke und veröffentlicht deshalb das Interview in drei Teilen. Heute Teil I: Über Selbstausbeutung

Nach Deinem Bucherfolg mit Echtleben: Was hat sich für Dich geändert, was sind Deine persönlichen Konsequenzen? Und wie gehst Du mit dem Problem der Selbstausbeutung um?

Der Begriff ,Selbstausbeutung‘ ist ja ziemlich drastisch. Auch ich habe ihn schon benutzt, denn er markiert die Zwänge, unter denen Freiberufler oft stehen, vor allem den ungeheuren Erwerbsdruck bei stetig sinkenden Honoraren und immer schlechteren Vertragskonditionen.  Man darf den Begriff ,Selbstausbeutung‘ aber nicht inflationär gebrauchen. Beim freien Arbeiten gibt es ja auch ein Ideal, einen Anspruch, autonom, unabhängig, selbstbestimmt zu handeln – und dieses ernsthafte Ideal darf man, bei aller Kritik an den ökonomischen Verhältnissen, nicht klein reden.

Ich verdiene weniger,  tue aber Dinge, die ich für sinnvoll erachte

In meinem Fall ist es so: Fast zehn Jahre hatte ich als freie Autorin und Journalistin gearbeitet, teils ziemlich erfolgreich – bis ich irgendwann, wie so viele, nicht mehr davon leben konnte, für eine Weile. Da hat mich ein fester Job als Ressortleiterin in einem Magazinverlag dann kurzzeitig gerettet, das war im Jahr 2009. Das war ein Marketing-getriebener Pipifax-Journalismus, der dort gefragt war, und ich musste dann selbst an den Honoraren der freien Mitarbeiterinnen herumschrauben, nach unten natürlich. Zu meinem 40. Geburtstag habe ich die Konsequenz gezogen: Ein solcher Job ist die totale Selbstverleugnung, letztlich also auch ,Selbstausbeutung‘ – zum Wohle eines zweifelhaften Großverlags. So geht es auch nicht. Lieber gebe ich dieses mickrige Chefinnen-Büro her und arbeite wieder frei, mit deutlich weniger Geld, also wirklich: viel weniger. Aber dafür tue ich Dinge, die ich für sinnvoll erachte und vor allem: für die ich mich nicht schäme. Das geht natürlich nur, weil ich sowieso keinen Sinn für Konsum-Schnickschnack habe, und ich muss auch keine Familie ernähren, da bin ich ganz ,frei‘. Und so habe ich den Begriff ,Freiheit‘ also ziemlich wörtlich genommen, indem ich mich auch von der Idee ,Ich will reich werden‘ ein für allemal befreit habe.

All das habe ich unter anderem ja auch im Buch Echtleben verhandelt – und die große Resonanz, die darauf kam, hat mich bestätigt. Ich habe den Eindruck, dass wir alle, die Gesellschaft sozusagen, den Sinn des Begriffs ,Arbeit‘ gerade ganz neu verhandeln, auch die Fragen nach ,Werten‘, ,Inhalten‘ und ,Sinn‘.

2. Und wie schützt Du Dich jetzt gegen das, was wir Selbstausbeutung nennen? Wo und wie ziehst Du Grenzen?

Ich bin als Freie zur Zeit so glücklich mit meiner ,Arbeit‘ und meinem Leben wie lange nicht mehr. Vier Bücher habe ich inzwischen veröffentlicht, darunter auch ein kleiner Roman, und an diesen Sachen will ich weiterarbeiten, komme was wolle. Wie gesagt: Das inhaltliche Glück überwiegt für mich vor der – vermeintlichen – finanziellen Sicherheit. Immer wieder muss ich natürlich Kompromisse machen, z.B. auch mal Aufträge annehmen, die nicht gerade zu intellektuellen Glanzstücken zählen, aber halbwegs gut bezahlt sind – und mit solchen Sachen finanziere ich mir dann die Arbeit an Dingen, die mich wirklich interessieren, etwa für kleine, unabhängige Zeitungen, die nur sehr wenig zahlen können. Es ist und bleibt eine Mischkalkulation. Aber ich bin durch beide Erfahrungen – das totale Abgebranntsein und das sehr Erfolgreichsein – sehr viel reifer geworden und finde heute leichter eine Balance als früher. Ich überprüfe alles immer wieder, bin oft auch streng mit mir. Jedenfalls mache ich kein Yoga und halte mich weiterhin von allem fern, was sich ,Coaching‘ oder ,Therapie‘ nennt.  Und das Allerwichtigste: Zwar blogge ich und nutze das Internet von Anfang an als aktive Userin – aber ich habe bis heute kein Smartphone. Oft arbeite ich drei, vier Wochen am Stück wie eine Wahnsinnige. Aber es gibt immer wieder Phasen, ein paar Tage, mal auch eine ganze Woche, in denen ich einfach nicht erreichbar bin.  Da bin ich auch ziemlich rigide, diese Schutzräume verteidige ich ganz bewusst. Und, ehrlich gesagt, gab es da auch noch nie Probleme. Ich bin ganz stark davon überzeugt: Diese Twitter-Hysterie, der ständige Updatezwang, dieses äffchenhafte Hinterhecheln hinter allem, das wird sehr bald vorbei sein. In ein paar Jahren werden wir darüber genauso lachen wie heute über ,After Work Clubs‘.

In Teil II demnächst mehr zu Alternativen dank Selbstorganisation und ProQuote.

kulturAktuell: Viel los draußen beim Kükenfest und im LiLuBa

 

Die einen feiern Premiere, die anderen einen 111.Geburtstag: Zum ersten Kükenfest laden viele Kreative aus der Neustadt in die Grünanlage beim Leibnizplatz mit Picknick, Musik und Comedy und abends gibt es ein großes Fest im wiedererweckten LichtLuftBad mit tollen Musikgigs und Lichtinstallationen. dieGlucke meint: Was für ein zauberhafter Samstag! 

datKükenfest auf dem Leibnizplatz

Ein neues Stadtteilfest wird geboren: In den Grünanlagen am Leibnizplatz wird es am Samstag, den 23. Juni nachmittags hoch hergehen. Kreative der Neustadt zeigen ihr Können: Es gibt Musik und Theater, Kunst und Handwerk, Spiel und Spaß und natürlich auch leckeren Kuchen und deftige Köstlichkeiten. Nachbarn, Vereine, Künstler, Sportler, Spieler und Gastronomen laden ein zum Kükenfest und wollen in entspannter Atmosphäre unter freiem Himmel das Leben links der Weser feiern. Ab 14 Uhr startet ein vielfältiges Programm und Aktionen u.a. gibt es den Kükenkiosk der Schwankhalle mit einem Orakel, das Shakespear-Theater zeigt Kurioses, Olli Schulz singt ab 17 Uhr auf der großen Weser-Kurier-Bühne, Center-TV lädt zum Stadtteilquiz, es gibt einen Koffermarkt mit Kunsthandwerklichem, orientalische Tanzvorführungen von LaNada, dabei sind auch ADFC, Martinsclub Bremen, Tauschwatt e.V., Spökfabrik und fürs leibliche Wohl sorgen u.a. Bäckerei Trage, Falcos Faire Bohne und der Biofleischer Raab.

Um um 15:15 Uhr wird getalkt über das Thema: »Wie kann professionelle Kunst in die Stadtteile gebracht werden«. Auf dem Podium sitzen Rose Pfister (Direktorin der Städtischen Galerie), Dietrich Krätschell (Stadtplaner beim Umweltbetrieb Bremen), Renate Heitmann (von der bremer shakespeare company), Rainer Imholze (Stadtplaner im Bauressort) und Florian Prübusch (Floris Fussballbude), moderiert wird die Talk-Runde von Anja Wedig (Schwankhalle).

Geburtstagsfest im LiLuBa

Ein wenig Überschneidung muss in Kauf nehmen, wer beide Feste besuchen möchte, denn im traditionsreichen LichtLuftBad auf dem Stadtwerder startet die Party am Samstag schon um 18 Uhr. Seit 111 Jahren versteckt sich das Freiluftbad des Vereins Prießnitz hinter einem Bretterzaun und bietet uns Bremern auf dem verwunschen angelegten Gelände eine Oase der Ruhe inmitten der Stadt auf 20.000 Quadratmetern. Der Geburtstag wird mit einem vielversprechenden Programm begangen: Eine Amy Winehouse Tribute Show mit Funk&Soul, Puschelpunk respektive Swing mit Charles & Erika, Bremer Geschichten theatralisch präsentiert mit „Weserwärts“ von Sebastian Kautz und Gero John Bremen, dann noch Bands wie Upper Mission mit interkulturellem Dancefloor, Carolina Quesada zeigt ein beeindruckendes Feuerspiel bevor Seattle Tea House feat. Bluemilla „funky Sound und psychedelic Visuals“  präsentieren. Außerdem gibt es Lagerfeuer, Lichtinstallationen, Gegrilltes und Getränke. Abenteuerlustige können sich beim Exeo – Outdoor.Event.Training erproben.

am 23. Juni 2012 ab 18 Uhr im LiLuBa, Am Strandweg 105, Nähe BUND Wildniswiese und Café Sand.

dieGlucke: bekommt ein schönes Kästchen…

AngelikaBöhland-und-BiggiBergemann… für die Redaktion im Palast! Die beiden Sachenaufmöblerinnen Angelika Böhland und Biggi Bergemann aus Blumenthal verschönern alte Stühle, Regale, Garderoben und Schränkchen mit farbenfrohen Dekoren. Bislang fehlte den beiden eine Werkstatt, jetzt haben sie sich einen Raum im Palast der Produktion gesichert und nutzen den Kreativmonat in der ehemaligen Wollkämmerei, um ihre Idee auszubauen und den Vertrieb anzukurbeln. Eines der ersten Projekte: ein wunderschönes Kästchen im Glucke-Design für dieGlucke!  Die freut sich schon auf darauf!

PalastderProduktion: Wenn es nach Wolle riecht …

Dort wo sich heute gähnende Leere langsam mit Menschen und ihren Projektideen füllt, hat vor knapp 130 Jahren mit der Gründung der Bremer Wollkämmerei ein wichtiges Kapitel für Blumenthal im Bremer Norden als Industriestadt begonnen. Von den sieben wichtigsten Bremer Wollhändern als Aktiengesellschaft gegründet, entwickelte sich die Wollkämmerei über die Jahrzehnte zum stadtbestimmenden wichtigsten Arbeitgeber, der in seiner Hochphase bis zu 5.000 Mitarbeiter beschäftigte. „Wenn es in Blumenthal nach Wolle riecht“ – nennt sich die Ausstellung des Fördervereins Kämmereimuseum Blumenthal, die im Palast der Produktion täglich zu besichtigen ist. Vereinsvorsitzender Detlef Gorn erinnert sich gut an diesen Ausspruch seines Vaters, der weiter heißt: „.., dann geht es den Blumenthalern gut.“ Zumindest wirtschaftlich gesehen, die Fotos und Dokumente transportieren auch, dass die Arbeit in der Wollkämmerei kein Zuckerschlecken war.

Den Gesichtern einen Namen geben

Tatsächlich riecht es in den Ausstellungräumen stark nach Wolle, liegt dort auch Schafwolle en masse, als ganzes Vlies und in einigen Verarbeitungsstufen, aufbewahrt in original Körben. Großformatige Fotos lassen die Stimmung in der Wollkämmerei wieder aufleben, kleine Filme und Videosequenzen geben Einblick in die Geschichte der BWK.  Der Verein hat schon begonnen, den Menschen auf den Fotos ihre Namen und Geschichten zuzuordnen und baut darauf, dass sich durch die Ausstellung weitere Zeitzeugen finden, die ihre Geschichten mitbringen. Im Zeitzeugen-Café wird es sonntags zwei Mal Gelegenheit geben, den Bogen in die Vergangenheit zu schlagen, zum ersten Mal am 17. Juni um 15 Uhr. Den Bogen zum Jetzt schlägt der Verein mit Führungen über das riesige Areal der Wollkämmerei, das mit 500.000 Quadratmeter größer als der Vatikan ist, die erste war am 17. Juni 2012.

Die Bedeutung der Wollkämmerei für die Entwicklung Blumenthals ist enorm und noch heute gut zu erkennen: Die damals erbauten Werks-Wohnungen für die schnell wachsende Arbeiterschaft sind noch heute prägend für Blumenthal. Die Bremer Wollkämmerei sorgte auch für Fortschritt in Blumenthal: unterstützte den Bau von Schulen und von Kirchen in Blumenthal, den Bau des Kreiskrankenhauses und sorgte für die 1885 eingeführte Straßenbeleuchtung sowie den 1888 fertig gestellten Bahnanschluss. Bis 2009 reicht die Geschichte der Wollkämmerei, als die dann letzte produzierende deutsche Wollkämmerei ihren Betrieb schloss.

Ausstellung geöffnet bis zum 15. Juli täglich von 12 bis 18 Uhr, nächste Führung am Freitag, 22. Juni 2012 um 14 Uhr, nächstes Zeitzeugen-Café am Sonntag, 8. Juli 2012 um 15 Uhr

Weitere Termine hier im dieGlucke-Veranstaltungskalender.

Fotos alle zur Verfügung gestellt und mit © Förderkreis Wollkämmerei Blumenthal e.V.

PalastderProduktion: hier geht´s zur Glucke

So kommt man ins Gluckenbüro im 1. Stock … das alte Finanzkontor der BWK wird gerade umfunktioniert zur Kommunikationszentrale … nach mittlelstarker Putzaktion wird dieGlucke erst einmal die mit Lack übermalten Glasscheiben wieder freilegen … die ersten Schichten sind schon ab!

Die ersten 40 Kreativen (von 90 !) haben am Freitag die weitläufigen Räume der BWK in Blumenthal in Beschlag genommen, eine bunte Truppe, die viele verschiedene Themen umtreibt, von philosophischer Sprechstunde, Anti-Stress-Management, interdisziplinärem Design, Nähstube, Carrerabahn, viel Theater, Performance, Installationen bis hin zur  Malerei … mehr darüber in den nächsten Wochen.

Der Palast ist eröffnet!

Das übergeordnete Thema im Palast der Produktion, eine andere Arbeitswelt, mit weniger Selbstausbeutung und Druck, war Thema der dritten Veranstaltung im Rahmen der ProduktPalette der ZZZ. Selbstsorge und Echtleben – Die promovierte Soziologin Sabine Flick konnte sehr anschaulich darstellen, dass nicht nur Kreative in der Selbstausbeutungsfalle sitzen. Sie hat Bankangestellte befragt und konnte nachweisen, wie die Jagd nach Erfolg und vor allem Anerkennung selbst wirtschaftlich abgesicherte Banker dazu bringt, sich auf der Suche nach Authentizität selbst auszubeuten. Paradox, denn diese Entgrenzung der Arbeit findet – so die Soziologin – im Dienst der Selbstsorge statt und ist demnach nur sehr schwer zu durchbrechen. Soft Skills, wie Fürsorge oder eine ausgleichende Rolle im Team, müssten nach Flick stärker in der Geschäftswelt anerkannt werden. Solange hier wenig zu erwarten sei, könnten selbstorganisierte solidarische Gemeinschaften, wie z.B. die Occupy-Bewegung einen Ausgleich bieten. Die Autorin und Journalistin Katja Kullmann (Generation Ally)  las aus ihrem Buch „Echtleben“, in dem sie anhand ihres eigenen Bio-Pics einen kritischen und dank vieler Fakten auch sehr informativen Blick auf die Arbeitswelt der Kreativen über zehn Jahre wirft, zwischen ökonomischem Erfolg und wirtschaftlichem Absturz. Ein Interview mit der Autorin bringt dieGlucke nächste Woche.

Tipp für Samstag: Infos über den Palast der Produktion gibt es auch „on Air“, vier Mal, immer samstags zwischen 12 und 14 Uhr im Radio, dann lädt Olaf Juerss auf  RadioWeser (UKW 92,50 oder Antenne & 101.85 im Kabel) einige der Teilnehmer ein, über ihre Projekte zu erzählen und zwei Lieblingssongs mitzubringen, die natürlich etwas mit dem Palast der Produktion zu tun haben. Es wird auch einen  Livestream geben bei Joinventureradio.com.

dieGlucke: zieht heute in den Palast der Produktion

Auch wenn die Bilder nicht wirklich nach Palast aussehen: Heute wird dieGlucke sich in den PdP, den Palast der Produktion, begeben, mal sehen, wo sie die nächsten Wochen sitzen, beobachten, berichten wird. Die Spannung ist groß, wer sich in der ehemaligen Bremer Wollkämmerei so tummelt. Auf den Fotos die ersten Eindrücke von der Besichtigung, riesige, leere Räume, der größte unterm Dach ist 80 Meter lang, lichtdurchflutet und (noch) leer. Was hier passieren soll, werden alle Kreativen gemeinsam entscheiden. Ein Teil der „neuen“ und „anderen“ Arbeitswelt, die sich hier erproben kann. dieGlucke ist gespannt!

Erste Veranstaltungen: Ausstellung, Eröffnung, Lesung und Vortrag

Ab heute gibt es auch schon interessante Veranstaltungen: Der Heimatverein Blumenthal und das DOKU Blumenthal zusammen mit dem Förderverein Kämmereimuseum e.V. bauen nach und nach eine Ausstellung über die Bremer Wollkämmerei in den ehemaligen technischen Verwaltungsräumen im Erdgeschoss auf – es wird historische Fotos, verschiedene Zeugnisse aus der Blumenthaler Geschichte und Berichte von ehemaligen BWK-Beschäftigten geben, am Wochenende werden Zeitzeugen erzählen. Am Abend dann eine weitere Veranstaltung im Rahmen der so genannten ProduktPalette. „Selbstsorge und Echtleben“ – Soziologin Sabine Flick und Journalistin Katja Kullmann  hinterfragen den Traum vom selbstbestimmten Arbeiten. Stichworte wie Wertschätzung, Selbstoptimierung, Selbstzweifel aber auch das Streben nach Authentizität wird Sabine Flick wissenschaftlich einordnen, während Katja Kullmann aus ihrem viel beachteten Buch „Echtleben“ liest. Ein interessanter Abschluss der feierlichen Eröffnung ab 19 Uhr!

dieGlucke hat schon über den PdP berichtet: hier über das Projekt der ZZZ, hier über die Analyse zum „Leben als Unternehmung“ aus historischer bzw. soziologischer Sicht.

Weitere Infos auf der Internetpräsenz des Palast der Produktion.

kulturAktuell: Glühbirne ade! und Welcome: Bulb Fiction

© Arnoldius / Wikipedia.org

Die Glühlampe muss aus europäischen Wohnungen verschwinden, so will es die EU. Doch mittlerweile mehren sich zum einen Wehmut über den Verlust des angenehmen Lichts, aber auch die Berichte über die Gefahren der neuen Energiesparlampen. Im Kulturhaus Walle gibt es einen Abend zur Wehmut und im Kino die erschreckende Wahrheit über die Gesundheits- und Umweltgefahren, mit dem Dokumentarfilm Bulb Fiction.

„Ausgebrannt! ist ein unterhaltsamer Nachruf auf die Glühbirne. Denn das Symbol von Erfindergeist und von kulturellen Umbrüchen – zudem naturnah, ungiftig und formschön – muss anderen Leuchtkörpern weichen. Laut EU-Verordnung sind die 100-Watt-, die 75 Watt-und die 60-Watt-Birnen Birnen schon vom Markt. Ab 2012 ist der komplette Glühbirnenverkauf EU-weit untersagt. In Ausgebrannt! lassen Renate Neumann und Valerian Schidzick mithilfe von Texten, nostalgischen Bildern und einem bunten Mix populärer Lieder die Glühbirne noch einmal aufleuchten. Für alle Glühbirnen-Verbraucher und auch für diejenigen, die traurig dem unvermeidlichen Verglühen der Fadenseele der Glühbirne zuschauen, bietet Ausgebrannt! die Gelegenheit zum Abschied nehmen von einem Licht, das nicht zu ersetzen sein wird, und lädt ein zum Nachdenken, zum Schmunzeln und Erinnern“ … (dieGlucke zitiert komplett aus der wunderbar formulierten Pressemitteilung).

Ausgebrannt! Ein Abgesang auf die Glühbirne am Samstag, 23. Juni um 20.00 im Kulturhaus Walle/Brodelpott.

Wer noch mehr Hintergründiges zum Fall Energiesparlampe erfahren möchte –, die ARD ist ihrem Informationsauftrag nachgekommen und berichtet über den Dokumentarfilm  Bulb Fiction mit vielen Fakten über die extremen Gesundheits-und Umwelt-Gefahren von quecksilberhaltigen Energiesparlampen. Erschreckend!

netzWelt: der „tuyyonovivimosenlamismaciudad“ Foto-Blog

Die Auflösung, spanisch: tu y yo no vivimos en la misma ciudad … und deutsch: Du und ich leben nicht in derselben Stadt: Der faszinierende Foto-Blog von Lúa Ocana und Carla Andrade, zwei überaus talentierten, spanischen Fotografinnen, dokumentiert den bildhaften, sehr persönlichen Dialog der beiden fern voneinander lebenden Freundinnen. „Wir kommen aus derselben Stadt Vigo in Nordspanien und haben denselben Draht zur Fotografie“, so die beiden Frauen auf die Frage, was sie verbindet. Und sie sind beide ähnlich erfolgreich mit internationalen Ausstellungen und Preisen. Kennengelernt haben sie sich auf einem Fotofestival zu dem sie beide eingeladen waren, heute lebt Lúa in Barcelona, Carla reist viel und ist zurzeit auf Island, demnächst möchte sie eine Zeit lang in Schweden leben. Die beiden tauschen mindestens wöchentlich ihre Fotos aus, die sonst noch nirgendwo zu sehen waren. dieGlucke kann nur empfehlen hier regelmäßig zu stöbern: www.tuyyonovivimosenlamismaciudad.tumblr.com.

Zurzeit können einige von Carla Andrades Werken im Original in der Nähe bestaunt werden, auf der NordArt 2012 in Büdelsdorf bei bei Rendsburg wo die Künstlerin im ungewöhnlichen Ambiente der Carlshütte als eine von 240 Künstlern aus 48 Ländern ausstellen darf. Näheres hierzu bei der NordArt 2012.

Alle Fotos © www.tuyyonovivimosenlamismaciudad.tumblr.com.

dieKreative: Katja Maria Werker im Konzert

Die Frau hat Stimme! Die Frau macht klasse Musik! Die Frau hat einen Plan (siehe unten). Katja Maria Werker ist eine der profiliertesten Singer-Songwriterinnen Deutschlands seitdem sie 2001 ihr Debutalbum veröffentlichte. Ihre Lieder begeistern mit wunderbaren, oft poetischen Texten und der zurückhaltenden Instrumentierung sowie Elementen aus Jazz, Pop, Funk und auch Punk. Wer noch nicht überzeugt ist: Die Sängerin gewann in ihrer Laufbahn etliche Musikpreise, war eine „one woman band“ im Vorprogramm von Alanis Morisette, supportete Stefan Stoppok, der sie seit Jahren bei ihren CD-Produktionen unterstützt, untermalte eine Lesetour von Paul Lukas („element of crime“) mit ihren Songs (aus der Presseankündigung). Jetzt kommt sie am 15. Juni 2012 mit ihrem zweiten deutschsprachigen Album „Mitten im Sturm“ zu einem ihrer seltenen Konzerte in den Bremer Sendesaal.

Der Plan: Das eigene Label

Und jetzt zum Plan der Sängerin: Katja Maria Werker möchte Musik machen, am Liebsten von zuhause aus, da die Alleinerziehende sich dann auch gut um ihre Tochter kümmern kann. Deshalb bastelt sie – wenn sie nicht gerade eines ihrer Konzerte gibt, – „am Küchentisch“ am gleichnamigen neuen Album. Schon im Herbst soll es veröffentlicht werden, diesmal im eigenen Label. Die Finanzierung steht bereits auf ziemlich festen Beinen: Mit Hilfe des netzbasierten Crowdfunding, bei dem sich Einzelne an kreativen Projekten finanziell beteiligen können, hat Katja Werker bereits sehr erfolgreich Geld gesammelt. Noch bis zum 27. Juni kann sich jeder an der Finanzierung beteiligen und sich die CD, ein Treffen oder ein Poster als Dankeschön sichern. Mehr Infos darüber bei der Projektseite  http://www.startnext.de/albumkatjawerker.

Aber zuerst empfiehlt dieGlucke den Besuch eines der hörenswerten und raren Live-Auftritte der Musikerin. Im für seine Akustik berühmten Bremer Sendesaal.

Konzert am 15.06.2012 um 20:00 Uhr im Sendesaal Bremen, Bgm.-Spitta-Allee 45.

kulturAktuell: Die Callas im Tanztheater

© Jörg Landsberg / Bremer Theater

© Jörg Landsberg / Bremer Theater

Eine Choreographie kehrt in die Stadt zurück. Uraufgeführt vor knapp 30 Jahren im Bremer Concordia, gewürdigt als „freiestes, phantasievollstes und gelungenstes“ Stück der Choreographin und als „Höhepunkt der deutschen Tanzspielzeit“ von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, gezeigt auf vielen internationalen Festspielen und Theatertreffen, anerkannt als eines der bedeutenden Kapitel deutschen Tanztheaters  – Callas. Erschaffen wurde das Werk von der damaligen künstlerischen Leiterin des Bremer Tanztheaters Reinhild Hoffmann, die heute als freie Choreographin und Opernregisseurin ein fester Bestandteil der deutschen, zeitgenössischen Tanz- und Theaterszene ist. Jetzt lässt Reinhild Hoffman also ihr Stück auf der Bühne des Goethetheaters wieder aufleben. Gemeinsam mit ihrem damaligen Produktionsteam um Johannes Schütz (Bühne), Joachim Herzog (Kostüme) und Manfred Voss (Licht) und dem Ensemble des Tanztheaters hat sie das Stück rekonstruiert.

Damals wie heute wollte die Choreographin keine reine Biographie der weltberühmten Opernsängerin auf die Bühne bringen. „Ich hatte einfach Lust, ausschließlich die Höhepunkte aus verschiedenen Opern als Musikvorlage für ein Tanztheaterstück zu nehmen, eine Arie nach der anderen in der Interpretation von Maria Callas,“ begründete Reinhild Hofmann ihre Idee. Das Stück spiegelt die Theaterwelt selbst, aber auch den Kult um den Star und die Innenansicht einer Künstlerin wider. Tänzerinnen und Tänzer lassen die Scheinwelt im Leben der Callas entstehen, die für die Jagd nach Ruhm und Anerkennung alles aufs Spiel setzte und sogar den eigenen Absturz in Kauf nahm. Acht Szenen nehmen das Publikum mit in die Welt der Oper, aber auch in das Revue-, Bar- und Zirkusmilieu, geben Einblick in Alltägliches, zeigen Bilder voller Widersprüche und erzählen immer eine Geschichte durch Bewegung, überraschend theatralisch inszeniert. Dazu die genialen Interpretationen der Musik von Verdi, Gluck oder Bizet – ein Genuss für Tanz- aber auch für Opernfans und als letzte Premiere ein würdiger Abschluss der sich zu Ende neigenden Spielzeit.

Premiere: 16. Juni 2012 um 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz, Infos über weitere Aufführungen bei dieGlucke_Veranstaltungen.

„Callas“ wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Besetzung: Jenny Ecke, Héloïse Fournier, Kiri Haardt, Mimi Jeong, Sunju Kim, Angela Kecinski, Amaya Lubeigt, Magali Sander Fett, Frauke Scharf; Vladislav Bondarenko, Tomas Bünger, Heiko Büter, Tim Gerhards, Günther Grollitsch.

dieGlucke kommentiert: Lieber Horst …

© spd.de / Moritz Stadler

… so hab´ doch um Himmels Willen ein Einsehen! Du bist der einzige, der das Betreuungsgeld wirklich will. Selten waren sich Wirtschafts- und Wohlfahrtsverbände so einig, ziehen liberale und linke (und grüne) Parteien an einem Strang, laufen junge wie alte Menschen Sturm, selbst Frauen aus Deinen Reihen sprechen sich dagegen aus – alle sind überzeugt: Die Idee, Frauen dafür Geld zu geben, dass sie ihre Kleinkinder zuhause betreuen, ist Quatsch. Drei Milliarden Euro pro Jahr dafür, dass Frauen angeblich eine echte Wahl hätten. Doch im Endeffekt ist das doch nur ein Guazzle*, ein Bonnschen für Deine erzkonservativen Wähler, ein letztes Aufbäumen für die Heile-Welt-Familie (die es auch in Bayern nicht mehr gibt), ein Wahlgeschenk für nächstes Jahr. Bitter ist, dass sowohl Kinder als auch Frauen darunter leiden werden. Das Geld könnte viel sinnvoller eingesetzt werden: für den flächendeckenden Ausbau der Kitas, für eine bessere Bezahlung der dringend benötigten, qualifizierten Erzieherinnen und der wenigen Erzieher, für frühkindliche Bildung gerade von Kindern mit schlechteren Startbedingungen. Welche Frau entscheidet sich wegen 150 Euro wirklich dagegen, in ihren sozialversicherten Job zurück zu gehen? Aber: Die Frauen, die sowieso um den Zugang zum Arbeitsmarkt kämpfen müssen, haben noch schlechtere Karten, wenn das Zuhausebleiben finanziell belohnt wird. Frauen brauchen kein Guazzle für Kindererziehung. Sie brauchen gut bezahlte Arbeit, gut ausgestattete Kindertageseinrichtungen und echte Anerkennung für ihre Erziehungsleistung, zum Beispiel über eine bessere Anrechnung in der Rente. Dann könnten sie wirklich frei entscheiden, wie ihr Lebensplan aussehen soll.

Lieber Horst, vielleicht überzeugen Dich ja die engagierten jungen Frauen von www.aenderdas.de, die sich extra mit feschen Dirndl aufgebrezelt haben und vor dem Bundeskanzleramt gegen den Roll-back zu 50er-Jahre-Verhältnissen demonstrierten. Die Welt hat sich nämlich gedreht, Frauen können sich nicht mehr darauf verlassen, dass das Alleinversorger-Modell funktioniert. Immer mehr Frauen landen in Armut – zum Beispiel als Alleinerziehende. Schnackelt´s  jetzt bei Dir? Nein? Schade, dann kann dieGlucke nur noch darauf hoffen, dass alle Parlamentarier dieses Mal auf die Parteidisziplin verzichten und das Gesetz nicht verabschieden. Dass die veranschlagten Gelder dann klug eingesetzt werden – im Sinn der Kinder und ihrer Mütter.

Mehr Infos zur bayerischen Mini-Demo hier.

* bayerisch für Bonbon

netzWelt: Blumenwiese für zuhause

Blumenwiese_Kühlschrankmagnet3

Und da der Sommer immer noch auf sich warten lässt, holt sich dieGlucke einfach die Blumenwiese in die Küche. Diese wunderschönen Mini-Magnet-Vasen aus gewachstem und geöltem Holz und Glas haften dank starkem Magneten an jedem Kühlschrank. Kerstin Frajese verkauft sie in vielen Varianten in ihrem Dawanda-Shop Blumenwiese: Von Birke über Buche bis Kirschbaum, einzeln, als 3er-Satz oder auch als Block mit vier Glaseinsätzen. Da bleibt nur: die Qual der Wahl!

volksKultur: documenta versus Fußballfieber

© Roman Mensing / documenta13

Heute ist es also soweit: Der Fußball rollt … wieder. Während die einen seit Wochen auf das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine am 8. Juni 2012 hinfiebern, geraten die anderen ob der überbordenden Begeisterung in leichte Panik. Zum Glück hat noch ein anderes Ereignis (fast) denselben Starttag, die 13. Documenta beginnt am 9. Juni. Die Fahrt nach Kassel ist sicherlich eine Möglichkeit, dem Fußballfieber zu entrinnen, hilfreich dafür: Wanderschuhe und ein amüsantes Buch, das dieGlucke vorstellt. Aber auch in Bremen gibt es Möglichkeiten für fußballfreie Aktivitäten. dieGlucke hat sich umgetan und pickt die witzigsten und interessantesten Gelegenheiten zur Fußballflucht auf, gibt aber auch Hinweise, wo kurzfristig das Fußballfieber gestillt werden kann.

1. Flucht

Die 13. Documenta hat sich wieder viel vorgenommen auf acht Hauptspielstätten, etwa 20 Nebenorten, in 30 Pavillons über Stadt und die weitläufige Karlsaue verstreut, zeigen über 150 geladene Künstler ihre Arbeiten. Viel Grün ist zu sehen, Bäume wurden gepflanzt, künstliche Hügel errichtet, Wasser von Gerste umrandet, Felsen und Steine integriert (s. Foto oben), sogar ein künstlerischer Hunde-Parcours wurde gestaltet – der Begriff Kunst wird von der künstlerischen Leiterin sehr weit gefasst. Carolyn Christov-Bakargiev geht es darum, Einbildungskraft, Materie, Dinge und tätiges Leben künstlerisch zu erforschen, sie nennt es den ganzheitlichen Ansatz. Das klingt zu abstrakt? Eine sehr amüsante Gebrauchsanweisung für das Spitzenereignis der Hochkultur vor oder nach dem Documenta-Besuch (oder auf dem Weg dahin)  hat der Kasseler Christian Saehrendt geschrieben. Er stellt und beantwortet die Frage, warum ausgerechnet Kassel alle fünf Jahre zur Hauptstadt der zeitgenössischen Kunst avanciert – manchmal sarkastisch, aber immer mit viel Sachverstand und Leidenschaft für Kunst. Kassel. Ist das Kunst – oder kann das weg? Documenta-Geschichten, Märchen und Mythen erschienen im DuMont-Verlag.

 

© Fotomontage: Stadtbibliothek

© Fotomontage: Stadtbibliothek

2. Ablenkung

Ein Public Viewing der besonderen Art gibt es im Bremer Viertel ab dem 8. Juni: Statt auf der Leinwand können die Menschen beim Flanieren in den Schaufenstern 65 Bilder und Skulpturen aus der Graphothek der Stadtbibliothek bewundern. Die Geschäftsleute der Interessengemeinschaft Das Viertel haben die Ausstellungsobjekte ausgesucht, zum „Kultur-Anstoss im Viertel“ führt der Bremer Kunsthistoriker Detlef Stein am 8. Juni um 16.30 Uhr zu ausgewählten Schaufenstern der Aktion. Treffpunkt Ostertorsteinweg 64.

© Schwankhalle

3.  Mitmachen light

Im kleinen Rahmen versammeln sich Fußballfans mit kulturellem Anspruch am Kultur-Kiosk datKüken der Schwankhalle. Am St.Pauli-Deich versorgt Florian Prübusch, genannt Flori, Passanten und Fans mit Spielinfos und Sprüchen, und – so die Veranstalter – „über aller Köpfe flimmert der osteuropäische Fußballgott“. Wer mag, kann auch Sammelbildchen tauschen. Ein privates Viewing der besonderen Art bei „Floris Fußballbude“, immer zu den Spielterminen der deutschen Mannschaft. Nähere Infos unter schwankhalle.de

© wikipedia / privat

4. Voll dabei

Und natürlich gibt es auch in Bremen Public Viewing an verschiedenen Orten auf der Großleinwand: In der Überseestadt im Europahafen gibt es Platz für 5.000 Fans (Eintritt 2 Euro, Straßenbahnlinie 2,3, und 10 oder Bus 26). Vor dem Theater am Goetheplatz und an der Waterfront stehen Großleinwände, außerdem gibt es gemeinschaftliches Fußballgucken in folgenden Biergärten und Gaststätten:  Haus am Walde, am Hofbräuhaus, im Red Rock, beim Scharfrichter und beim ATS Buntentor / Stadtwerder.

kulturAktuell: Anne Frank – Ein Mädchen schreibt Geschichte

Anne-Frank_1942©Anne-Frank-Haus-1Das Tagebuch der Anne Frank ist das wohl berühmteste Zeugnis für den Holocaust, – die bewegende Geschichte einer Jugendlichen, die sich mit ihrer Familie zwei Jahre lang vor den Nationalsozialisten verstecken, schlussendlich aber der Deportation und einem gewaltsamen Tod nicht entgehen konnte. Nach einem anonymen Hinweis wurde die Familie 1944 verhaftet und deportiert. Anne starb 16-jährig im KZ Bergen-Belsen, ihr Vater überlebte als einziger der Familie und veröffentlichte das Buch, das mittlerweile in 55 Sprachen übersetzt und in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Ab dem 18. Juni 2012 rückt die Lebensgeschichte der Anne Frank in den Blickpunkt einer Ausstellung im Bürgerhaus Vahr.  Die Ausstellung Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte thematisiert Fragen des Erwachsenwerdens, ermutigt zum Einsatz für eine menschliche Gesellschaft, zeigt Gefahren von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung auf und informiert über aktuelle Themen wie Gruppenzugehörigkeit und Zivilcourage.

Jugendliche begleiten Jugendliche

Neu ist, dass Bremer Jugendliche als Ausstellungsbegleiter geschult werden und Schülergruppen durch die Ausstellung führen. Durch den geringen Altersunterschied wird ein Dialog angestrebt, der zu einer intensiven Beschäftigung mit den angesprochenen Themen führen soll. Organisiert hat die Ausstellung eine junge Bremerin, Luca Buchholz, die in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr für Kultur auf die Berliner Wanderausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin aufmerksam wurde und sie nach Bremen holen konnte. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Oper, Theater, Stadtrallye, Jugendmesse, Workshops über Antisemitismus und rechte Szene, Lesungen, Konzerten und einer Filmreihe im City 46 vertieft die Thematik. Es wird auch ein Ausflug ins Anne-Frank-Haus nach Amsterdam angeboten.

Schon am 8. Juni die erste Vorstellung

Das Rahmenprogramm beginnt bereits am 8. Juni 2012 mit der Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ im Moks Theater. Am 11. Juni folgt eine Theatervorstellung desselben Titels im Schnürschuhtheater, die Ausstellungseröffnung findet am 18. Juni mit Schirmherr Jens Böhrnsen statt, eine Vorlesenacht wird es im Bürgerzentrum Neue Vahr am 7. Juli geben. Weitere Termine von Lesungen, Filmreihe, Workshops und anderen Veranstaltungen finden sich auf dem Flyer zur Ausstellung oder auf der Homepage des Bürgerzentrums. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juli 2012 geöffnet, und zwar von Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr und am Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr, für Schulklassen und Jugendgruppen mit Begleitung werktags zwischen 9 und 15 Uhr nach Anmeldung.

Die Ausstellung wurde im Rahmen des Ausstellungs- und Botschafterprojekts »Anne Frank und wir« vom Anne Frank Haus Amsterdam und Anne Frank Zentrum Berlin entwickelt. Weitere Informationen unter: www.annefrank.de, hier gibt es auch einen virtuellen Gang durchs Hinterhaus, wo Anne Frank und ihre Familie sich versteckten.

kulturAktuell: OUTNOW! Think-Tank in der Schwankhalle

Die Schwankhalle in der Bremer Neustadt kümmert sich bereits seit 2004 um den Austausch und die europaweite Vernetzung von jungen Künstler und fördert diese Talente mit ihrem Festival OUTNOW!: einer Bühne für professionelle Produkte junger Schauspieler, Regisseure, Tänzer, Choreografen, Filmemacher, Musiker und bildender Künstler aus dem In- und Ausland. In diesem Jahr pausiert das Festival. Anja Wedig und ihre kreative Truppe gehen aber mit einem öffentlichen Symposium der Frage nach: Was zählt bei einer zeitgemäßen Ausbildung junger Künstler? Wie müssen sich junge Talente heute aufstellen, um im Markt der Eitelkeiten wahrgenommen zu werden und erfolgreich zu sein? Welchen Stellenwert nehmen dabei interdisziplinäre und internationale Perspektiven ein? Welche die freien Strukturen, wie Festivals? Persönlichkeiten aus Kulturinsitutionen, künstlerischen Hochschulen, Politik, Kulturmanagement und der freien Künstler-Szene (s. Liste unten) treten am 8. und 9. Juni 2012 in einen intensiven Diskurs, der öffentlich verfolgt werden kann, als Teilnehmende oder per Internetradio. Besonders interessant wird sein, wie sich die neuen Kooperationspartner, die frei agierende Schwankhalle und das traditionsreiche Bremer Theater, über die künftige Konzeption des ab 2013 gemeinsam stattfindenden OUTNOW!-Festivals annähern werden.

Interessierte können am Think-Tank in der Schwankhalle teilnehmen, der Eintritt ist frei.  Bitte anmelden unter outnow@schwankhalle.de. Alle Vorträge und Gespräche können live im RadioSTREAM mitverfolgt werden

Bestätigte ReferentInnen:

Dr. Juliane Bally, Hochschulrektorenkonferenz
Jasminka  Beganovic, ITs Festival Amsterdam/ International Young Makers’ Exchange
Michael Börgerding, designierter Intendant Theater Bremen
Angela Butterstein, Akademie Schloss Solitude
Dr. Lars Göhmann, Kuratoriumsvorsitzender proskenion Stiftung
Prof. Dr. Herbert Grüner, designierter Rektor der Hochschule für Künste, Bremen
Prof. Elmar Lampson, Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Ose Leendertz, Koordinatorin des Mentoring-Programms der Hochschule für Künste, Bremen
Philipp Schulte, Internationaler Festivalcampus RuhrTriennale 2012
Prof. Reinhard Strömer, Leiter des Studiengangs Kulturmanagement, Hochschule Bremen