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#urbangardening: Eine Gemüsewerft für Bremen

Gemüsewerft_© GIB

Am Hafenrand in Gröpelingen liegt sie, die Bremer Gemüsewerft. Dort wo ehemals der Vorstand der Bremer Weser AG in der „Werftvilla“ residierte, startet nun  ein weiteres interessantes städtisches Gartenprojekt. Nach dem Internationalen Garten in Walle, dem Multikulturellen Garten in  Tenever, der Ab-geht-die-Lucie-Inititative am Lucie-Flechtmann-Platz in der Bremer Neustadt wird am kommenden Mittwoch, den 16. April 2014 also die Gemüsewerft in ihre erste Saison gehen. An der Basdahler Straße entsteht ein großer städtischer Gemeinschaftsgarten, in dem schon bald Gemüse, Honig, Obst, Kräuter und auch Pilze geerntet werden sollen. Auf etwa 4.000 Quadratmeter verwildertem Land samt Streuobstwiese sowie in einem Tiefbunker (hier sollen vor allem Austernpilze besonders gut gedeihen) wird der Bremer Beschäftigungsträger GiB (Gesellschaft für integrative Beschäftigung) außerdem professionell Lebensmittel für das betriebseigene Café Brand und den Verkauf an Dritte herstellen. Dazu bietet die Gemüsewerft ab Mai 2014 auch eine Arbeitsstelle für eine Gärtnerin oder einen Gärtner (hier geht´s zur Ausschreibung). Ein Teil des Areals soll außerdem gemeinsam mit BewohnerInnen des Stadtteils und allen anderen Interessierten bewirtschaftet werden, um so „landwirtschaftliche Kompetenzen zurück in die Stadt zu holen“, wie Michael Scheer von der GiB betont.  Immer mittwochs können freiwillige Helferinnen und Helfer vor Ort mitwirken. Wer mag, kann auch einzelne Tätigkeitsbereiche oder Projekte eigenverantwortlich durchführen – auch außerhalb der Gartentage. Und es soll nicht nur gemeinsam gegärtnert werden. „Wir möchten unser Urban Gardening-Vorhaben als Diskussionsforum für gesellschaftspolitische und lebensumweltbezogene Themen etablieren“, betont Scheer. So sollen hier alle Arten von kulturellen, künstlerischen und wissenschaftlichen Ideen Raum finden.

Doch zuerst wird aufgeräumt!

Mithilfe von Fördermitteln aus dem Programm Soziale Stadt, von Aktion Mensch, des Beirates West und der Münchner Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis kann das Gelände erschlossen und ausgebaut werden. Seit 2012 laufen die Planungen und der intensive Austausch mit anderen Urban-Gardening-Projekten wie den Prinzessinnengärten in Berlin oder einem professionellen Pilzzüchter. Ein Plan wurde auch schon erstellt (s. Grafik oben), der die vorhandenen Obstbäume integriert, eine Bienenecke vorsieht und natürlich einen zentralen Platz. Die Beete sollen ab Mai in Bäckerkisten angelegt werden. Doch bevor angepflanzt werden kann, muss das Gelände von Müll, Bauschutt und Verbuschung befreit werden. Ein Kompostplatz muss hergerichtet und Platz für den bereits gekauften See-Container geschaffen werden, der bald angeliefert wird. Viel Arbeit also für möglichst viele ‚Urban Gardener‘, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, aber auch für nicht-erwerbsfähige behinderte Menschen und im Rahmen von Freizeit- und Bildungsangeboten. Ein buntes Völkchen wird sich also auf der Gemüsewerft finden. Seid ihr dabei?

Gartentag wird ab sofort der Mittwoch sein immer zwischen 10:00-17:00 Uhr, der erste Termin ist der 16. April 2014. Da es nur eine begrenzte Anzahl an Gartenwerkzeugen gibt, bitten die Organisatoren darum, Hacken, Scheren, Spaten, Eimer und Äxte mitzubringen. InteressentInnen können sich telefonisch unter 6919478 oder per Mail an verwaltung@gib-bremen.info melden.

www.gemüsewerft.de