Alle Artikel in: Kultur

#Musikfest: Orient trifft Okzident

Ja, es hat mich getroffen! Es hat mich sehr berührt beim ausverkauften Bremer Musikfest – Surprise im BLG-Forum in der Überseestadt. Mir kamen fast die Tränen bei dieser gefühlvollen und lebendigen Musik der syrisch/französischen Flötistin Naïssam Jalal und ihrer Band Rhythms of Resistance. So etwas habe ich vorher noch nie erlebt. Ich war noch nie auf einem Konzert des Musikfestes, kannte auch das BLG-Forum noch nicht und war erwartungsvoll und sehr gespannt. Hört den Menschen Syriens zu! Es gab viel Rhythmus mit musikalischen Einschlägen aus sehr vielen unterschiedlichen Richtungen. Einerseits jazzig und voller Improvisation, andererseits Musik aus verschiedenen Epochen und Traditionen. Aber immer mit wahnsinnig viel Leidenschaft gespielt, sodass nicht nur mir das Herz aufging. Es gab kurze Erklärungen, um was es in den Stücken gehen sollte: Liebe und Hass, Krieg und Frieden sind die Themen. Einen für mich sehr wichtigen Satz sagte Naïssam Jalal während ihrer kurzen Einführung zu einem ihrer Stücke: „Hört zu, was die Menschen in Syrien zu sagen haben!“ Es folgte eine sehr traditionelle, emotionale, fast schon spirituelle Musik und dann brauchte …

Getestet: Der Beziehungsratgeber von Nina Deißler "Beziehungsstatus: Kompliziert"

#Buchtipp: ‚Beziehungsstatus kompliziert‘ im Rezensions-Duell

Sie ist Date-Doctor, Flirt-Päpstin und hat ihre Erfahrungen – mal wieder – in einen Beziehungsratgeber gepackt. Ob Nina Deißlers „Beziehungsstatus kompliziert“ für den Alltag taugt, checken Bernd und Janina im Er-meint – Sie-meint-Schlagabtausch im GLUCKE Magazin. Ihre Erkenntniss: Nicht vom Promistatus abschrecken lassen und ruhig mal die Wegweiser im Beziehungsdschungel lesen.

Ausstellung: Euthanasie in der Nazizeit

  Kranke und behinderte Menschen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus erfasst, verfolgt und vernichtet: 400.000 Personen werden ab 1934 zwangsweise sterilisiert, über 200.000 Behinderte und Kranke ab Anfang 1940 ermordet. Eine Ausstellung zeigt bis 6. September in Bremen einzelne Schicksale und die institutionellen Hintergründe – und hinterlässt viele Eindrücke. Keine Entschädigung für die Opfer Das rassistische und eugenische Denken der Nazis radikalisierte Ideen, die in der Medizin und Psychiatrie der 1920er Jahre angelegt waren. Dort gab es zwar Reformbestrebungen, die in Richtung „Pflege statt Verwahrung“ wiesen, aber ebenso Theorien von der Reinheit der Rasse und der Bemessung des Werts des einzelnen an seiner Nützlichkeit für die Volksgemeinschaft. Die von der sehr renommierten Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN) und der semi-staatlichen Stiftung „Topographie des Terrors“ zusammengestellte Wanderausstellung zeigt den Ablauf der Tötungen, viele wurden direkt in bestimmten Anstalten getötet und anschließend vor Ort verbrannt, sie vermittelt einzelne Schicksale von getöteten Opfern und das Weiterarbeiten von Tätern bis zu ihrer Pensionierung in den 1970er Jahren. Das Thema wurde bis in die 1990er Jahre verdrängt, in …

#Musik: Summer Sounds in der Bremer Neustadt

Im August gibt Bremen noch mal alles in puncto Kultur unter freiem Himmel: Neben dem Shakespeare im Park-Festival und dem Musikfest gibt es auch in der Bremer Neustadt ein kulturelles Sommer-Highlight –  mit echtem Groove-Faktor. Summer Sounds heißt das Musikfestival in den Neustadtswallananlagen, das am Samstag, den 13. August 2016 zum elften Mal stattfindet. Vergangenes Jahr kamen mehr als 8.000 Menschen in den Park neben Südbad und Hochschule. Ich war auch darunter und war begeistert, was hier alles auf die Beine gestellt wurde. Und das Ganze ganz ohne Eintritt. Summer Sounds = 10 Stunden Live Musik Dieses Jahr gibt es auf zwei Bühnen etliche Konzerte von regionalen und internationalen Bands und Akteueren. Marvin Marckwardt, Konzertveranstalter der Neustädter Kulturkneipe Gastfeld, hat ein interessantes Programm mit sieben Live Bands aus Manchester, Luxemburg, Paris und Hamburg zusammengestellt, etliche Bremer DJs zeigen, was gerade bei House, Dance Floor oder Gypsi-Sound und Elektro angesagt ist. Aber auch Nicht-Musikalisches wird geboten mit Mitmach-Aktionen für Kinder, Kulturperlen in der Jurte und einem vielfältigen kulinarischen Angebot, sodass alle zu ihrem Recht kommen. Barrierearm und nachhaltig feiern Dieses Mal legen die Organisatoren außerdem großen …

Ein Foto zu den Werken aus der 19. Sommerakadmie Bremen am Güterbahnhof. Installation von Udo Smorra unter der Regie von Anja Fußbach

#Werkschau: Einblicke in die 19. Sommerakademie im Alten Güterbahnhof

Hinter den Toren der Ateliers am Alten Güterbahnhof läuft gerade die 19. Sommerakademie Bremen. Seit Ende Juni können sich Kunstneulinge und Kunstbegeisterte in Workshops austoben. Wer die Anmeldung verpasst, oder selbst keine Zeit für einen Ausflug in die Ateliers gefunden hat, kann sich am kommenden Freitag (08.07.) anschauen, was beim Werkeln im Güterbahnhof entstanden ist. Ausprobieren und Schaffen mit Holz, Farbe, Video oder Allltagsfundstücken Die 19. Sommerakademie am Güterbahnhof ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Verein 23 und  KUBO (Kultur- und Bildungsverein Ostertor e.V.). Jeden Sommer bekommen hier auch Kunstneulinge die Chance sich am Kulturort Güterbahnhof künstlerisch auszuprobieren.  Was in den Workshops in diesem Jahr entstanden ist, können wir  uns am Freitag bei der öffentlichen Werkschau ansehen. Mit dabei sind Arbeiten der Teilnehmer aus diesen Workshops: Wildwechsel – Skulptur & Plastik mit Anja Fußbach, Hier sein – DASEIN – Performance mit Manfred Kirschner, Beitel Sonnenschein – Holzskulpturen mit Markus Keuler, Wie geht´s Wie steht`s – Praxisworkshop Künstlerische Strategien mit Hermanus Westendorp und Belle Alliance – Malerei mit Sabine Wewer. Außerdem stellen auch die jungen Künstler ihre Werke …

#sorollaMUC: Meister des Lichts in der Kunsthalle München

Es gibt immer wieder Geheimtipps und Entdeckungen im Kunstbetrieb, die es Wert sind auch einen weiten Weg auf sich zu nehmen. Dazu gehört auf jeden Fall der spanische Maler Joaquín Sorolla (1863–1923). Noch bis zum 3. Juli 2016 zeigt die Kunsthalle München – und das zum ersten Mal in Deutschland – eine umfangreiche Retrospektive des zu Recht als Meister des Lichts benannten Sorollas mit 120 Werken. Sorolla: Berühmt in Spanien, in Deutschland (eher) unbekannt „Der in Valencia geborene Künstler hat es wie kein anderer seiner Zeit verstanden, das Licht des Südens beim Malen einzufangen; seine sonnendurchfluteten Bilder haben selbst Zeitgenossen wie Claude Monet tief beeindruckt“ – so steht es in der Ankündigung. In der Realität, nur wenige Meter von den großformatigen Gemälden (vier mal zweieinhalb Meter) entfernt, ist mir, als spüre ich die Sonnenstrahlen und die Wärme, höre Meeresrauschen und Kinderlachen, das Flattern von Segeln und verharre regungslos und andächtig vor der schlafenden Frau des Malers und dem neugeborenen Kind, als stünde ich mit im Zimmer. So unglaublich realistisch sind die Abbildungen, im Moment eingefangen. Dabei zeigt Sollero nicht nur die …