Eine Ausstellung surft auf dem Hype ums Fahrrad als Fortbewegungs-, Sport- und Freizeitmittel, das noch dazu als neues Statussymbol und Distinktionsmittel gilt. Neben Filmen und einigen ausgefallenen Designrädern sind bis 1. März auf 600 Quadratmetern im Museum der Arbeit über 100 Fahrräder zu sehen: Vom historischen Hochrad, über Militärfahrräder und Rennräder bis hin zu zeitgenössischen Klapp-, Liege- und Lastenrädern. „Das Fahrrad. Kultur, Technik, Mobilität“ – so der aussagekräftige Titel der Ausstellung – zeigt die ganze Vielfalt an Fahrrädern, wie auch die soziale und ökologischen Utopie einer anderen, modernen Stadt. Einer Stadt, in der das Rad im Mittelpunkt steht.
Drei Stockwerke für Arbeit und Beruf
Das Museum der Arbeit ist eines der wenigen Museen, die sich ausdrücklich den arbeitenden Menschen widmen. Anfang der 1980er Jahre forderten Geschichtswerkstätten, Gewerkschaften und sympathisierende Intellektuelle gemäß den Prinzipien einer „Geschichte von unten“, dass die arbeitenden Menschen und ihre Kultur Bestandteil der offiziellen Geschichtsschreibung und eben der Ausstellungslandschaft werden.
Auf drei Stockwerken stellt das Hamburger Museum die Bedeutung der Arbeit und des Berufes für die Menschen dar. Die Herausforderung bei solchen Museen ist immer ihr Umfang, im Grunde kann nur eine Auswahl getroffen werden. Gleichwohl ist das Museum interessant und ein Besuch zu empfehlen. Für Kinder unter 12 Jahren ist das Museum nicht wirklich geeignet. Hier empfehlen sich stattdessen die umfangreichen Vorführungen, Werkstätten und andere Angebote, die das Museum speziell für Kinder anbietet (Information).
Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, Hamburg-Barmbek, S- und U-Bahn Barmbek, mit der S-Bahn zwölf Minuten vom Hauptbahnhof. Eintritt 7 EUR, Kinder bis 18 Jahre frei.
Mario Bäumer/Museum der Arbeit: Das Fahrrad, Junius Verlag, Hamburg 2014, 24,90 EUR (Buch zur Ausstellung)
Fotos: © © Björn Lexius / wearetraffic.de (oben), MDA Museum der Arbeit Hamburg (2)