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#glühweinistnichtalles: Wohlschmeckende Exoten auf dem Bremer Weihnachtsmarkt

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Die GLUCKE-Redaktion beim Markttest startet mit einer traditionellen Grundlage. Von links: Janina Weinhold, Heike Mühldorfer, Bernd Hüttner, Kerstin Graf und Annica Müllenberg (Conny Wischhusen fehlte leider).

Während eines Weihnachtsmarktbummels sind Kreativität und Nachhaltigkeit Nebensache – oder? Sicherlich wäre es einfacher, den Verlockungen von Gebratenem, Gesottenem und Süßem zu erliegen, doch nach einer kurzen Stärkung mit traditionellen Schmalzkuchen suchte die Glucke-Redaktion das Besondere bei den angebotenen Heißgetränken.

Start mit heissem Apfelsaft

Gleich am Markt geht es klassisch zu, dennoch lässt sich eine pfiffige Alternative zum Glühwein finden: Heißer Apfelsaft, abgeschmeckt mit Zimt, wärmt und ist bekömmlich für Alt und Jung. Redakteur Bernd Hüttner: „Er schmeckt etwas süß, aber dennoch sehr spritzig.“ Eine ganz einfache Idee, die sich auch zu Hause leicht nachmachen lässt. Wahlweise können die Gläser dann noch mit Zimtstangen und Apfelringen dekoriert werden.

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Heißer Apfelsaft (rechts) toppt eindeutig den klassischen Glühwein auf dem Bremer Weihnachtsmarkt.

Beim Schlachtezauber wird der Mokka mit Sambuca „benetzt“

Heißer Tee gilt von jeher als wohlig und wärmend. Es muss ja nicht immer Glühwein sein. An dem kleinen Stand nahe der Weser schaukeln orientalische Lichtgefäße im Wind, würziger Geruch liegt in der Luft. „Mögen Sie ein Venusröllchen für ewige Schönheit und Jugend?“, fragt die Dame hinter dem bunten Holztresen. Wir entscheiden uns für einen Mokka, Mango-Maracuja-Tee und Rosenwasser mit Datteln. Der kräftig schwarze Mokka wird mit wenigen Tropfen Sambuca benetzt und kommt im hübsch verzierten Schälchen daher. Die Tees bleiben alkoholfrei und werden aus silbernen Kannen in kleine Gläschen gegossen. Redakteurin Annica Müllenberg: „Im Rosenwasser liegen leider keine Datteln, dennoch schmeckt das Getränk angenehm mild und ist unaufdringlich süß. Sehr lecker und nicht vergleichbar mit Tee oder Saft.“ Die etwas piratigere Variante wäre mit Rum versetzt.

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Mango-Maracuja-Tee, Rosenwasser (hinten) und persischer Mokka – würzig-fruchtige Alternativen beim Schlachtezauber.

Der Mango-Maracuja-Tee ist dagegen eine echte Fruchtbombe. Schon der Geruch erinnert an Sonne und Palmengärten. Ein süß-spritziger Sommergruß aus dem Orient. Der Mokka aus dem Mini-Schälchen ist in zwei Zügen geleert. Ein Bouquet aus schwerer Kaffeenote und Kardamom geben einen blitzartigen Energieschub.

Jetzt noch Glüh-Met und Hypokras

Auf dem Mittelaltermarkt „Schlachtezauber“ halten Piraten, Seeleute und Mägde ihre Ware feil. Sie buhlen mit Met, heißen Fruchtweinen und allerlei Wundertränken. Dichte Trauben bilden sich um die kreativ gestalteten Holzverschläge, gut müssen die Waren also sein. Dennoch wollen wir nicht den herkömmlichen roten Glühwein trinken. Geordert werden Gewürzmet und Hypokras – Letzterer ist ein Geheimtipp einer Seeräuberin. Überraschenderweise ist der Gewürzmet rot. Schon der erste Schluck treibt die Tränen in die Augen. Die kräftige Gewürzmischung wärmt von den Augen bis in die Füße durch. Mit dem goldenen Met hat diese würzige Variante nichts mehr zu tun. Wer es weniger süß und mild mag, dem sei der andere Trank aus dem Tonbecher anzuraten.

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Erstaunlicherweise rot und sehr würzig ist der Gewürzmet, dagegen der Hipokras sehr mild. Gegen die beißende Kälte helfen beide.

Der Hypokras ist der Edelmann unter den Glühgetränken. Weinkenner werden sofort die schwere Trockenheit eines Merlot herausschmecken. Mit weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Nelke und Apfelstückchen versetzt, weckt er weihnachtliche Gedanken, bringt aber auch das Gemüt in Wallungen. Nicht ohne Grund wird er auch als Heil- und Liebesmittel auf den Holztafeln angepriesen. Nicht unschuldig daran sind sicherlich die verschiedenen Pfeffersorten, die Paradieskörner und der Ingwer, die beim Studieren des Rezepts auffallen. Lag es an dem beseelten Gedanken an die Wirkung eines Liebestrankes, dass uns plötzlich ein Minnesänger ein ganz persönliches Ständchen brachte? Nein, das kann wirklich passieren.

Hier die Beweisfotos 😀

Der Bremer Weihnachtsmarkt bremer-weihnachtsmarkt.de und der Schlachtezauber schlachte-zauber.de sind noch bis zum 23. Dezember 2014 täglich von 11.00 bis 20.30 Uhr geöffnet.

Text: Annica Müllenberg. Fotos : © GLUCKE Redaktion