Der erste Bremer Fotomarathon nach zehn Jahren konnte sich sehen lassen. 232 Fotobegeisterte machten sich auf den Weg, innerhalb von neun Stunden neun Begriffe in der Stadt am Fluss zu entdecken und digital in der vorgegebenen Reihenfolge auf einer Speicherkarte zu bannen. Für alle, die nicht mitmachen konnten, hier meine kurze Zusammenfassung in drei Etappen und neun Kapiteln nach fast 50 Kilometern als radelnde Reporterin mit neuem Blick auf eine sehenswerte Stadt.
#abgefahren … ist, was gleich zu Beginn am Bahnhof abgeht, als etliche Nazis aus Hamburg ankommen, was einen immensen Polizeieinsatz und die Räumung des Marktplatzes zur Folge hat.
#aufgetakelt … zeigt bei der Motivsuche, wie unprätentiös die Hansestadt daherkommt, vor allem wenn die Segelsaison sich dem Ende zuneigt.
#überschäumend … für eine Stadt am Wasser sollte das doch kein Problem sein. Oder?
Etappe 2: Es wird ländlich
#Speckgürtel … das erste Thema der zweiten Karte, erhalten in der Botanika, stürzt so manche/n in die Bredouille, da Horn/Lehe/Schwachhausen diesen Begriff so gar nicht repräsentieren. Es wird bekannt, dass sich einige TeilnehmerInnen damit nicht mehr auseinandersetzen (können) – wegen des Polizeieinsatzes war auch der Öffentliche Nahverkehr gestoppt worden.
#Stadtpflanze und #Landei .. machen die Suche wieder leichter. Menschen gibt es nun mal zuhauf im Bürgerpark, Pflanzen auch und sogar Tiere, die auch manche Inspiration zu #Speckgürtel bieten…
Fotomarathon: Die Reihenfolge ist tricky
#Heißes Pflaster .. auch das hat Bremen zu bieten. Doch wie bannen? Grübelnde Gesichter bei Lloyd Caffee im Holzhafen bei sehr, sehr feinem Kaffee und der zweiten Pause. Erste Erschöpfungserscheinungen werden sichtbar, doch die Motivation ist ungebrochen.
#Freier Fall.. na klar, denken da alle erst mal an den Fallturm. Doch der steht nun mal so gar nicht in der Nähe des noon, wo alle Speicherkarten eingelesen werden. Also wird improvisiert auf dem Weg ins Viertel …
#Gute Stube … die gibt es in der Bremer Innenstadt in vielen Ecken, nicht nur beim Rathaus. Und so bekommt die Jury etliche Varianten geboten, von der gemütlichen Viertel-Kneipe bis zum Loriot-Sofa vor dem Radio-Bremen-Gebäude.
Die Preise werden im Oktober verliehen
Sobald am Abend alle Motive im Kasten sind, müssen erst noch die Favoriten jedes Themas bestimmt und der Rest gelöscht werden. Danach heißt es: Entspannen und abwarten. Am 10. und 11. Oktober werden alle 2088 Fotos im Schuppen Eins, Konsul-Smidt-Straße 26 gezeigt und die Preise für die besten Neuner-Serien vergeben. Wer sich bis dahin nicht gedulden mag, findet schon einige Motive auf der Flickr-Seite.
Wir haben vor dem Fotomarathon mit Annica Müllenberg und Steffi Urban gesprochen: #interview: Bremen und der Fotomarathon
Text: Heike Mühldorfer
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