Ich werde Schokolade fasten. Das ist eine sehr kurzfristig getroffene Entscheidung, begünstigt durch die anbrechende Fastenzeit, dem 40-tägigen Zeitraum zwischen Aschermittwoch und Ostern. Es wird mir sicherlich nicht leicht fallen auf meine kleine ‚Alltagsdroge‘ zu verzichten. Ich hoffe, ich halte durch.
Comeback der Fastenzeit
Wenigstens bin ich nicht allein. Die Fastenzeit erlebt ein Comeback. Laut einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, will ca. jeder zehnte Erwachsene in Deutschland in der Fastenzeit auf etwas verzichten. Viele Fastende von heute sehen größtenteils keinen kirchlichen Bezug mehr zu ihrem Fastenentschluss. Die Mehrzahl verzichtet auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut. Einige Facebook-Freunde haben sich schon gestern für die kommenden 40 Tage verabschiedet. Sie entsagen dem Sog des sozialen Netzwerks.
Meine Beweggründe Schokolade zu fasten liegen nicht unbedingt an einem dezent erhöhten Ausschlags des Zeigers meiner Waage ;-). Ich möchte mich besinnen, in mich hineinhören, bewusst auf etwas verzichten, das mir fast alltäglich geworden ist, um mir seine Wertigkeit wieder vor Augen zu führen.
Das erste Stück Schokolade, das ich am Ostersonntag genüsslich in meinen Mund schiebe, wird dann sicherlich besonders köstlich schmecken.
Keine Schokolade, kein Alkohol, kein Plastik
Worin man sich in Verzicht übt, bleibt jedem selbst überlassen. Eine Anregung, die ich versuchsweise zusätzlich aufgreifen werde kommt vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der schlägt vor in der Fastenzeit auf Plastik zu verzichten, um so einer weiteren Verschmutzung der Meere und Strände entgegenzuwirken (www.bund.net/plastikfasten).
Fastest du?
Was sind deine Fastenerfahrungen?
Wir freuen uns über eure Kommentare und Erfahrungen direkt hier oder per Mail an piep(at)glucke-magazin.de!
Text: Kerstin Graf, Foto: Ulrich Nottrodt, miniverse.de