Die Fakten liegen auf der Hand und sind belegt*, **: Wir brauchen mehr Ökolandbau, eine umweltfreundlichere Tierhaltung und einen bewussteren Fleischkonsum sowie weniger Lebensmittelverschwendung, damit die Umwelt nicht durch die Produktion und den Verbrauch von Lebensmitteln weiter massiv geschädigt wird, so die akteulle Studie der Verbraucherzentrale und des Umweltbundesamts. Eine Umfrage** der Verbraucherzentrale sagt: Drei von vier Verbrauchern halten es für sinnvoll, freiwillig weniger Fleisch zu essen, um die Umwelt zu entlasten. Höhere Steuern auf Fleischprodukte oder Werbeverbote dagegen wollen sie nicht, fühlen sich dadurch bevormundet. Die Befragten sehen außerdem die Verantwortung bei Bauern und Behörden, wenn es um eine umweltfreundlichere Lebensmittelproduktion geht. Das mag ja einerseits richtig sein, denn nur wenn Öko-Landwirtschaft, wenn regionale kleinbäuerliche Strukturen politisch gewollt und finanziell gefördert werden, kann die Agrarindustrie zurückgedrängt werden. Gerade erst haben 30.000 Menschen in Berlin (rechtzeitig zur Grünen Woche) dafür demonstriert. Die GLUCKE hatte darüber hier berichtet. Doch solange die Verbraucher auch Lebensmittel nach dem Motto „Geiz ist geil“ einkaufen, werden sich die Strukturen nicht ändern (können). Gerade verscherbelt ALDI je zehn frische Eier für 99 Cent. Und hat einen Preiskampf unter den Discountern gestartet, den schlussendlich die Hühner bezahlen werden.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Deshalb kann ich es nicht mehr hören, dass wir alle so ökologisch leben wollten, wenn wir es uns nur leisten könnten. Im Schnitt geben die Deutschen gerade einmal elf Prozent ihres Haushaltseinkommens für Lebensmittel aus, in Frankreich sind es 15, in Italien sogar 19 Prozent. Dafür sind die Deutschen Weltmeister, wenn es um das Wegwerfen von Lebensmitteln geht. Auch hier sind die Zahlen drastisch: 20 Millionen Tonnen im Wert von durchschnittlich 330 Euro pro Person. Unfassbar – denn dafür kann jeder schon seine Einkaufsfrequenz im Bio-Laden deutlich erhöhen. Wir müssen einfach damit anfangen!
Und wenn ihr nach dem „korrekten“ Fisch sucht – auch dafür gibt´s Einkaufsberater. Wir empfehlen die von Greenpeace und WWF in unserem Beitrag slowFood: Welcher Fisch darf auf den Tisch?.
Und wer noch nach Argumenten gegen die „Fleisch-ist-mein-Gemüse-„-Fraktion sucht, die gibt´s im neuen Fleischatlas mit vielen Grafiken.
* http://www.vzbv.de/cps/rde/xbcr/vzbv/umweltfreundliche-lebensmittel-handlungsempfehlungen-vzbv-uba-2014.pdf
** http://www.vzbv.de/cps/rde/xbcr/vzbv/Lebensmittel-Umwelt-Umfrage-kurzfassung-vzbv-forsa-2014.pdf