Mit einer neuen APP wird das Handy zum Einkaufshelfer! Der ToxFox – übersetzt etwa GiftFuchs – zeigt an, ob im Lieblingsshampoo oder Duschbad hormonell wirksame Zusatzstoffe enthalten sind. Der Umweltverband BUND hat sich die APP ausgedacht und liefert gleichzeitig auch die Fakten, warum es so wichtig ist, über die Inhaltsstoffe Bescheid zu wissen: In jedem dritten von 60.000 untersuchten Kosmetikartikeln sind chemische Substanzen enthalten, die den Hormonhaushalt beeinflussen können, in jedem fünften sogar mehrere. Vor allem Konservierungsstoffe wie Methylparaben, Bestandteile von Haarfärbemitteln oder chemische UV-Filter sind dafür berüchtigt, in den hormonellen Haushalt einzugreifen. Sie werden deshalb mit Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, die in den vergangenen Jahrzehnten weltweit verstärkt auftreten, wie hormonbedingter Brust-, Prostata- und Hodenkrebs, eine verfrühte Pubertät bei Mädchen und reduzierte Spermienqualität.
Kurzer Check beim Einkauf
Der ToxFox hilft jetzt also dabei, dass nur noch unbedenkliche Kosmetik im Einkaufswagen landet. Und so funktioniert´s: Einfach die ToxFox-APP herunterladen, auf iPhone oder Smartphone starten, Strichcode des Produkts scannen und sofort zeigt die APP, ob und welche hormonell wirksame Stoffe in Shampoo, Duschbad, Sonnencreme oder Lippenstift enthalten sind. Zum Ergebnis gibt die APP noch eine Einkaufsempfehlung respektive -warnung und erläutert, welche Wirkung die gefundenen Stoffe haben. Wer mag, kann gleich an den Hersteller appellieren sein Lieblingsprodukt ohne die bedenkliche Substanz herzustellen. Die kostenlose APP gibt es fürs iPhone und auch für Android-Smartphones. Übrigens: Die Studie des BUND hat gezeigt, dass vor allem die Marktführer L’Oréal und Beiersdorf (u.a. Nivea) negativ auffallen, der Anteil getesteter Marken mit hormonell wirksamen Zusatzstoffen liegt bei 45 bzw. 46 Prozent. Die größten Unternehmen ohne belastete Produkte sind alva Naturkosmetik, Annemarie Börlind, Dr. Hauschka, Laverana Naturkosmetik, Logocos Naturkosmetik, Martina Gebhardt Naturkosmetik und Weleda Naturkosmetik. Als weniger bedenklich fallen auch die Eigenmarken der Drogerieketten positiv auf (17 Prozent).
BUND: Vor allem Kinder, Schwangere und Pubertierende sind besonders gefährdet
Dass es problematische Zusatzstoffe in Kosmetik gibt, darüber hat dieGlucke bereits berichtet: körper&Seele: Nicht alles dufte bei Duftstoffen warnt vor der allergischen Wirkung synthetischer Duftstoffe. Daneben ist vor allem die Stoffgruppe der hormonell wirksamen Chemikalien seit einigen Jahren besonders in die Kritik geraten. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnete sie erst vor kurzem als „globale Bedrohung“. Etwa 550 Chemikalien wurden von der EU identifiziert, darunter auch Zusätze in Kunststoff wie Bisphenol A und Phthalat-Weichmacher oder bereits verbotene, aber langlebige Stoffe wie das Pestizid DDT oder industrielle Schmiermittel wie PCB. Der BUND hat sich in seiner Studie auf die 15 Stoffe konzentriert, die von der EU mit der höchsten Priorität für hormonelle Wirksamkeit eingestuft sind und deren Wirkung im Tierversuchen dokumentiert wurde. Besonders fatal ist, dass sich hormonell wirksame Chemikalien gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können. Solch ein Chemikaliencocktail kann einen deutlichen Effekt haben, selbst wenn die einzelnen Stoffe in so niedrigen Dosen vorhanden sind, dass sie alleine keinen beobachtbaren Effekt besitzen. Da hilft also nur: Vermeiden! Und dafür ist die praktische App perfekt.
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