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grünesBremen: Beispiele für kreative Stadtentwicklung

(KT) Vom Recht auf Grün – so lautet der Untertitel der Ausstellung. Und darum geht es auch bei der faszinierenden und weitgereisten Info-Schau mit beeindruckenden Fotos, die vom 1. Juni bis zum 16. Juni 2013 in der botanika in Bremen Station macht. Hands-on Urbanism 1850 -2012, übersetzt soviel wie „selbstgemachte Stadt“ – wurde von der Wienerin Elke Krasny konzipiert und umgesetzt, und zeigt, wie sich Menschen in Städten aus eigener Initiative in Zeiten von Wirtschaftskrisen und Wohnungsnot aus Armut und Obdachlosigkeit heraus helfen. 19 Beispiele aus aller Welt belegen, mit welcher Initiativkraft und Kreativität ganze Stadtteile so entwickelt wurden und auch heute noch werden: Berlin, Wien, New York, Kuba, Quito/ Ecuador, Istanbul, Hong-Kong und viele andere Städte sind vertreten – und auch Bremen!

Kaisenhäuser als Paradebeispiel für DIY-Baukultur

Was in Bremen bis heute für Diskussionen und politischen Streit sorgt, gilt also  international betrachtet als Paradebeispiel für die Do-it-yourself-Baukultur und Stadtentwicklung von unten: Die Kaisenhäuser, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg im ausgebombten Bremen den Menschen auf Parzelle als Wohnraum dienten, spiegeln zentrale Elemente der in der Ausstellung gezeigten Strategien wieder, Krisen zu bewältigen. Deshalb ist der Beitrag, zu dem Kirsten Tiedemann von Kuratorin Elke Krasny eingeladen wurde, zu Recht vertreten. Die Bremer Historikerin hatte in jahrelanger Forschungsarbeit Fakten über die Kaisenhäuser in Bremen gesammelt und darüber ihr Buch „Mehr als ein Dach über dem Kopf“ geschrieben, auf dem ihr Beitrag für die Ausstellung basiert. (dieGlucke hat sie vor kurzem interviewt, nachdem sie für ihr Projekt einen Preis erhalten hatte.) Kirsten Tiedemann bietet zwei Sonderführungen durch die Schau an, in denen sie überraschende Parallelen und interessante Einzelheiten an ausgewählten Beispielen vorstellt (Termine unten).

Bremer Kaisenhäuser auf Reisen

Die Ausstellung wurde im vergangenen Jahr im nationalen Architekturzentrum in Wien gezeigt und ging dann als modifizierte kleine, feine Wanderausstellung nach Köln (plan 12) und im Herbst 2012 sogar zur Architekturbiennale in Venedig. In Bremen ist sie bis zum 16. Juni 2013 zu sehen im Zusammenhang mit der Tagung zu Urban Gardening und dem am kommenden Wochenende stattfindenden Markt der Grünen Branche. Nächste Stationen sind Aarhus in Dänemark und Erfurt. Am Eröffnungstag wird Elke Krasny selbst ihre Ausstellung erläutern. Kirsten Tiedemann bietet  am Sonntag, den 9. Juni und Donnerstag, 13. Juni, jeweils um 15.00 Uhr Führungen bei freiem Eintritt an, Treffpunkt beim Eingang der botanika im Rhododendronpark (um eine Spende wird gebeten).
Weitere Informationen

http://kirstentiedemann.wordpress.com/

http://www.elkekrasny.at/

http://www.azw.at/event.php?event_id=1202  (Architekturzentrum Wien zur großen Ausstellung mit Video-Clip)