… Du kennst doch sicher das Sprichwort fleißig wie eine Biene. Das wird es schon bald nicht mehr geben. Summ, summ werden wir mit unseren Kindern nur dann singen können, wenn sie die Biene Maja im TV sehen. Obst und Gemüse werden irgendwann knapp, außer wir karren mobile Bienenstöcke wie in Amerika von Feld zu Feld, zu Obstwiesen und Weinbergen. Denn dank Deiner Politik haben es die Bienenvölker immer schwerer zu überleben, werden dahingerafft von Milben und harten Wintern. Warum die Bienen schwächeln, müsstest Du eigentlich wissen. Sie müssen sich auf riesigen, blütenarmen Feldern mit meist nur einer Feldfrucht ihren Pollen suchen und leiden unter dem hohen Pestizideinsatz auf diesen Monokulturen. Die Imker berichten immer öfter von Bienensterben, haben vor ein paar Tagen massenhaft tote Bienen vor Dein Ministerium gekippt.
25.000 + 200.000 = überzeugt?
Und nicht nur die Imker protestieren. 25.000 Menschen haben sich am Samstag bei eisigen Temperaturen aufgemacht, um gegen das Bienensterben, die Agrarfabriken und Gen-Futter zu protestieren. Sie zogen stellvertretend für Zehntausende andere durch Berlin, um zu zeigen: Wir haben es satt! Am kommenden Samstag erhältst Du einen Nachschlag an öffentlicher Meinung: Dann wollen die Organisatoren von campact, Imkerverbänden sowie Demeter und Naturland 200.000 Unterschriften für eine nachhaltige EU-Landwirtschaftspolitik übergeben.
Zurück zur Vielfalt auf den Feldern
Liebe Ilse, nutze die Chance, die sich Dir bietet, mehr für die Bienen und die Bauern in Deutschland zu tun. Gib Dir einen Ruck und entscheide im Sinne der Menschen und nicht für die Lobby der Agrarindustrie bei den anstehenden Verhandlungen auf EU-Ebene. Lass´ es zu, dass die Landwirtschaft wieder bäuerlicher wird, vielfältiger und einfach ökologischer. Stimme dem EU-Vorschlag zu, Fördergelder nur noch an diejenigen Landwirte zu vergeben, die mindestens sieben Prozent ihrer Äcker ohne Pestizide und vielfältig bewirtschaften. Diese Vielfalt an Pflanzen und Blüten bietet gute Bedingungen für Biene, Hummel, Schmetterling und andere Blütenbesucher. Auch dieGlucke freut sich über buntes Treiben in ihrem Gärtchen und möchte gerne mit ihren Enkelküken Summ, summ über lebende Bienen singen. Den Appell hat sie schon unterschrieben.
Weitere Infos und und den Link zum Aufruf an Ilse Aigner gibt es hier.
Am 26. Januar veranstaltet der ökologische Imkerverband Mellifera e. V. auf der Internationalen Grünen Woche eine Podiumsdiskussion zum Thema „Bienen und Agrarpolitik“. Teilnehmen wird u.a. der Schweizer Regisseur Markus Imhoof, der derzeit mit seinem Bienen-Dokumentarfilm „More than honey“ für viel Aufsehen sorgt (läuft leider nicht mehr in Bremen). Zuvor sollen Landwirtschaftsministerin Aigner die gesammelten Unterschriften des Bienen-Appells übergeben werden.