Luka Lübke, Bremer Spitzenköchin mit Hang zu „echtem Essen“ – also einer gesunden, modernen Küche – zeigt heute wieder wie „plietschkochen“ gelingt und wie ein ganz besonderer Genuss aus Wildschweinleber, Bitterschokolade und Balsamico entsteht. Dabei verrät sie auch, wie der krasse Farbkontrast entsteht. Viel Spaß beim Lesen und Kochen!
Seit über zehn Jahren beziehe ich Wild von Lore und Fritz Lohmann. Und meistens denke ich beim Zubereiten: eigentlich ist das zu schade zum Verkaufen, man müsste alles selber essen oder seinen besten Freunden schenken. Letze Woche bekam ich Wildleber und am Tag später eine eE-ail von Lore, die schrieb: „Das ist Wildschweinleber und was ganz Besonderes. Bitte genießen!“ Ich setzte die Leber schweren Herzens an einem hektischen Menü-Vorbereitungstag auf die Speisekarte und warf mir mit der ersten Kundin, die sie bestellte, Komplimente zu. Probierte auch ein Stückchen mit den Fingern, wie man das im Fernsehen nicht macht, und hatte gleich Gänsehaut, weil es so sehr wie früher zu Hause schmeckte. Aber da war noch was: die Kombination mit Bitterschokolade – buk ich doch gerade nebenbei den Gewürzschokoladenkuchen fürs Gala-Menü.
Dream-Team: Wildschweinleber mit Bitterschokolode und Balsamico
Soviel zum Thema Händewaschen – und jetzt ist es raus, wie die besten Gerichte entstehen. Statt klassisch mit Äpfeln und Zwiebeln passt Leber auch perfekt mit Bitterschokolade und Balsamico zusammen. Für noch mehr Exotik sorgen Datteln und Chili.
Leber mehlieren und ungewürzt scharf anbraten, salzen, pfeffern und an einem warmen Ort gar ziehen lassen. In dieselbe Pfanne einen Esslöffel Honig, einen Schuss Balsamico und ein Glas Rotwein geben und mit einer feingehackten Chilischote etwas einkochen. Eine Handvoll Datteln kleinschneiden und darin weich werden lassen, dann mit 1 EL gehackter Bitterschokolade bei kleiner Hitze abbinden. Zum Schluss die Wildschweinleber nochmal darin drehen, damit sie außen schön schwarz lackiert und innen noch rosa ist. Dazu passt zur Vorspeise am besten ein leichter Salat oder – wenn’s ein Zwischengang sein soll, – etwas Couscous oder Bulgur als Beilage. Bitte genießen!
Text, Rezept und Fotos: Luka Lübke / marieweser.de
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