Zukunftswerkstatt.Kultur. 2017: Quo vadis Bremerhaven? Das fragt sich das zuständige Ressort der Seestadt und möchte von der Bevölkerung Antworten hören. Damit die Menschen auch wissen, dass sie frei und unbegrenzt denken sollen, ebnet zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe Zukunftsforscher Harald Welzer am Mittwoch mit seinem öffentlichen Vortrag „Unerwartbar“ den Weg, die Bremerhavener Kultur neu zu erfinden. Hinter diesem Programmpunkt und weiteren Bürgerforen und Runden Tischen steht ein Jubiläum: Bremerhaven feiert im Jahr 2027 seinen 200. Geburtstag. Anlass genug, um zu überprüfen, wie sich das kulturelle Angebot dann darstellen soll. Ein halbes Jahr nehmen sich die Organisatoren Zeit, um den Bürgerwillen zu erforschen. Dann wollen Kulturverwaltung, Politik und Kulturschaffende ein abgestimmtes Konzept für die nächsten zehn Jahre entwickeln.
In 10 Jahren wird BHV 200
Jetzt also erst einmal „Unerwartetes“ denken. Der Direktor der gemeinnützigen Stiftung „Futurzwei“ möchte mit seinem Auftaktvortrag verantwortungsbewusste Unternehmer, kreative Schulleitungen, Bürgerinitiativen, studentische Start-ups und eben auch Bürgerinnen und Bürger darin bestärken, ihre Handlungsspielräume auszuloten, um zukunftsfähige Lebensstile und Wirtschaftsweisen zu entwickeln. Welzer vertritt die Meinung, dass das 21. Jahrhundert Visionen von besseren, gerechteren und glücklicheren Lebensstilen braucht. Eine andere, zukunftsfähige Kultur des Lebens und Wirtschaftens entstehe nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse oder moralische Appelle. Gerade ist der von ihm mit herausgegebene Zukunftsalmanach 2017/18 erschienen, in dem er und seine MitautorInnen über 50 Geschichten von „gelebten Gegenentwürfen zur Leitkultur des Wachstums und der Verschwendung“ in der Stadt erzählt.
Zukunftswerkstatt fürs Kulturkonzept zum 200.Geburtstag mit dem Vortrag „Unerwartbares“ von Prof. Harald Welzer am Mittwoch, 25. Januar 2017, um 19 Uhr in der Kunsthalle Bremerhaven, Karlsburg 4. Der Eintritt ist frei.
Zukunftsalmanach
Text: Heike Mühldorfer