Achtsamkeit, Aktuell, Allgemein, Bremen, Wir stellen vor / Porträt, Zeitgeist

#Überseestadt: Inklusive WG zieht ins BlauHaus

inklusive-WG-Bremen_Header_web

Das Motto der Inklusiven WG Bremen: Freundschaft, Geselligkeit, Hafenleben. Illustration © Asja Beckmann

So langsam wird es konkret für die erste inklusive WG Bremens. Übermorgen, am Freitag, den 28. Mai um 17.00 Uhr, will der mittlerweile eingetragene Verein die neuesten Infos über das ambitionierte und für die Hansestadt einzigartige Projekt vorstellen. Der Vorstand und künftige WG-BewohnerInnen mit und ohne Hilfebedarf stellen sich allen Interessierten vor, beantworten Fragen und erzählen über die bewegte Geschichte des jungen Vereins. Und natürlich auch über die Idee einer Wohngemeinschaft, in der Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichberechtigt leben (Wir hatten im GLUCKE Magazin berichtet: #Lebenswelt: Die erste inklusive WG Bremens). Und es wird offiziell verkündet, wo die WG voraussichtlich übernächstes Jahr anzufinden ist: im BlauHaus in der Überseestadt.

Inklusive_WG_Bremen-web_(c)_Daniela_Buchholz

Künftige BewohnerInnen der Inklusiven WG Bremen an der Hafenkante, wo das künftige BlauHaus geplant ist. Foto © Daniela Buchholz

Inklusive WG im BlauHaus der Blauen Karawane

Das preisgekrönte Neubau-Wohn- und Arbeits-Projekt in der Hafenkante wird von der Blauen Karawane seit 2009 (!) geplant. Bis 2018 wird der Bremer Verein in einer barrierefreien Umgebung Wohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen für Menschen mit und ohne Hilfebedarf bauen. In der Nähe von anderen kreativen Dienstleistern, wie Theatern, Restaurants und zur Hochschule für Künste will  das BlauHaus außerdem Raum für kulturelle und gesellschaftspolitische Themen bieten. Neben Wohnungen für mehr als 160 Menschen sind außerdem eine Werkstatt, die Blaue Manege, – ein Theater- und Veranstaltungssaal mit integrativem Arbeitsangebot –, ein Café, ein Kinderhaus und eine große Freifläche samt Park zum Spielen und Verweilen geplant.

Plan_WG_blauhaus_041215-_web(1)

Wohn-Glück auf einer Ebene: Acht Menschen mit und ohne Hilfebedarf werden hier zusammen leben. © GSP Gerlach Schneider Partner Architekten

Eine der Wohnungen wird genau auf den Bedarf der Inklusiven WG zugeschnitten. „Die Architekten fragen nach den Wünschen und besonderem Bedarf“, schätzt Daniela Buchholz besonders. Die Mutter von Neele ist Mit-Initiatorin des Vereins. So können die künftigen BewohnerInnen auch über die Ausstattung und die Aufteilung der Zimmer mitbestimmen. Herzstück wird der große Wohn- und Essbereich für die geplanten gemeinsamen Aktivitäten. Vier Studierende werden hier zusammen mit vier jungen Erwachsenen leben, die nicht alleine wohnen können, aber nicht mehr bei den Eltern wohnen möchten. Idealerweise liegen alle Zimmer auf einer Ebene. Herzstück wird der große Wohn- und Essbereich für die geplanten gemeinsamen Aktivitäten. Und dank geplanter Straßenbahnanbindung wird der Wunsch Realität, nicht zu sehr vom Stadtleben abgekoppelt zu sein. Noch mehr Vorteile und Pläne für den Start der WG gibt es dann von den BewohnerInnen direkt zu hören. Und auch wie wichtig es ist, möglichst viele Vereinsmitglieder und UnterstützerInnen zu gewinnen. Wer von der Idee genauso überzeugt ist wie ich, kann vor Ort direkt ein Auftragsformular ausfüllen oder hier als PDF herunterladen.

Inklusive_WG_Bremen_1_web-Bearbeitet(c)_Daniela_Buchholz

Vorstand, Vereinsmitglieder und BewohnerInnen der Inklusiven WG Bremen e.V. © Foto: Daniela Buchholz

_________________________________________________________

„Märktchen der Möglichkeiten“ für Informationen und Austausch zur Inklusiven WG Bremen am  28. Mai 2016 um 17.oo Uhr in der  iD Werkstatt (GfG) / Altes Zollamt, Waller Stieg 1, 28217 Bremen. Zur besseren Planung bitten die Organisatoren vorab um eine Anmeldung an info@inklusive-wg-bremen.de.

Die Blaue Karawane ist 1985 entstanden und setzte sich ursprünglich dafür ein, dass psychisch kranke Menschen nicht mehr in Heimen oder einer psychiatrischen Anstalt leben mussten. Der Verein setzt sich auch heute im psycho-sozialen Bereich ein. Im BlauHaus werden Menschen generationenübergreifend, mit und ohne Beeinträchtigungen und in gemeinschaftlicher Verantwortung leben, wohnen und arbeiten – nicht als Betreuer und Betreute, sondern als Nachbarn auf Augenhöhe.

Text: Heike Mühldorfer