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#Placestogo: Neu in Bremen – das Citylab

Bye, bye alter Llyodhof, Hello Citylab! Bremen hat seit heute einen neuen Ort zu bieten. Unter dem Namen Citylab ist eine bunte Palette von Bremer Einzelhändlern, Gastro und jungen Gründern in den ehemaligen Lloydhof eingezogen. Janina hat sich vorab angeschaut, was es hier ab morgen zu entdecken gibt…

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Endlich was Neues

Als ich vergangene Woche im Llyodhof spionieren war, was da hinter den Glasscheiben an neuen Läden entsteht, wurde hier und da noch gewerkelt. Trotzdem habe ich die Chance genutzt und mit einigen Gründern und neuen Mietern gesprochen. Verspricht doch die Werbung für das neue Zwischennutzungskonzept im „citylab“ von der Bremer Wirtschaftsförderung und der CityInitiative Bremen so einiges: Das citylab soll eine „Plattform für Pop-Up-Stores und Existenzgründer sowie Labor für kreative Ideen und frische Konzepte“ werden. Auf den ersten Blick fallen drinnen schon mal schicke Holzverkleidungen für die Ladenfassaden auf und eine Liegestuhl-Insel mit Werbung für „free WiFi“. Palmen soll der Innenhof auch noch bekommen – später Sitzgelegenheiten für ein Café und Gastro.  Ab sofort können wir also dort die Seele baumeln lassen.

Bremer Kaufleute und Gründer-Labore

Natürlich gibt es ab morgen auch neue Läden zu bewundern. Im citylab versammeln sich Läden junger Gründer sowie Bremer Geschäftsleute, Gastronomen und zwei Adressen für Kunstfreunde.
Hungrige dürfte interessieren, dass „Vengo – Die Gemüseküche“ vom O-Weg uns ab heute auch in der Innenstadt begrüßt. Fobi (Foto Bischoff), das Bremer Foto-Fachgeschäft und Unterstützer des Fotomarathon Bremen, öffnet den fobi-x Store. Hier gibt es unter anderem Drucker zum Bilder direkt von Handy ausdrucken, neue Sofortbildkameras, als Nachfolger der guten alten Polaroid sowie Scrapebooking-Workshops. Beim Scrapebooking werden Fotos mit anderen grafischen Elementen zu neuen Collagen gestaltet. Auch neu ist der erste Calafant Flagship-Store. Das Bremer Spielzeuglabel produziert Kinderträume aus Pappe. Ganze Ritterburgen können aus Pappteilen zusammengesteckt und angemalt werden. Die Calafant-Spielmodelle gibt es bereits seit 10 Jahren. Bisher waren die Modelle aber nur im Internet oder bei Spielzeughändlern zu ergattern.

Mike Kleenemeyer glaubt an viel Leben im citylab.

Mike Kleenemeyer glaubt an viel Leben im citylab.

Mike Kleenemeyer, Geschäftsführer bei EmSikey Streetware, ist schon vor Wochen hier eingezogen. Aus Überzeugung. Endlich schafft Bremen bezahlbaren Platz für Einzelhändler aus Bremen, meint er.

Ich glaube an die Idee des citylab. Schon jetzt herrscht hier unter uns Mietern eine Aufbruchsstimmung. Gemeinsam mit meinen jungen Kollegen werden wir den Ex-Lloydhof mit kreativem Leben füllen.

Wenn Mike Kleenemeyer -genannt Mike –  von seinen jungen Kollegen spricht, meint er Vanessa von Nur Manufaktur, Malte, der mit seinem Schuhlabel „Blnks“ eingezogen ist oder Andreas von Komodo Coffee, der gemeinsam mit Tati für indonesisches Kaffee- und Möbelflair sorgen wird.

Ein Herz für Handgemachtes

Vanessa Just von Nur Manufaktur haben wir euch schon vorgestellt. Sie verkauft seit dem 1. April handgefertigte Getränke und Lebensmittel sowie Accessoires, Kleinmöbel, Schmuck, Taschen und Grafikartikel. Ihr Credo: Bitte nur handgefertigte Produkte. Besonders toll: Hier finden sich auch viele tolle Sachen made in Bremen. Sie freut sich auf ihre neue Kollegen.

Individuell zusammenstellbare Sneakers in Kleinstauflage

Malte Blank (24) will unsere Füße mit modischen, fair produzierten, orthopädisch passenden Sneakern zum individuell Zusammenstellen ausrüsten. Unter dem Namen „Blnks“ hat er vor 1,5 Jahren sein Sneaker-Modelabel gegründet und zieht jetzt neben Vanessa ein. Auch er hat seinen Laden zu 100 Prozent selbst ausgestattet. „Wozu hat man Freunde. Ich habe Glück. Meine sind handwerklich sehr begabt“, erzählt er. Malte hat sich richtig Gedanken um den perfekten Sneaker gemacht. „Mir selbst hat immer etwas bei den bekannten Herstellern gefehlt. Ich habe alle Modelle durchprobiert. Entweder er hat nicht gepasst, fiel zu schnell auseinander, war unbequem oder wurde dubios produziert“, sagt er über die Geburtsstunde seiner Idee. Deshalb produziert er jetzt Sneaker aus italienischem Leder, gefertigt in einer kleinen süddeutschen Manufaktur, entwickelt mit orthopädischem Know-How. Jedes Teil des Oberleders können sich die Kunden selbst aussuchen, oder auf die fertigen Blnks-Modelle zurückgreifen. Qualität und individuelle Farbwünsche kann er ab 260 Euro anbieten. „Im Vergleich zu einem Prada-Herrenschuh oder einer kompletten Maßanfertigung, die bis zu 1.500 Euro kosten soll, habe ich fair kalkuliert“, meint Malte.

Kaffeekultur made in Bremen und überraschende Vielfalt aus Indonesien

Andreas Elfert wird gemeinsam mit Tati Büsing-Kock im House of Indonesia einziehen. Auf insgesamt zwei Ladenflächen wird es hier ab Ende Mai indonesische Lebensmittel und Kaffee sowie indonesische Möbel und Interieur geben. Hinter den unfertigen Räumen für die neue Möbelausstellungsfläche von House of Indonesia habe ich Steffi Neumann, Kreative aus der Neustadt, getroffen. Während sie an der zukünftigen Raumgestaltung und Skizzen saß, hat sie mir Überraschendes verraten: „Heutzutage werden unglaublich viele Möbel in Indonesien produziert. Wer an indonesische, traditionelle Schnitzereien denkt, liegt falsch. In der Ausstellung werden sehr moderne und eher asiatisch anmutende Stücke zu sehen sein“.
Pünktlich zu den Eröffnungstagen wird Andeas mit seinem Komodo Coffee-Mobil für Koffein sorgen. Der Kaffeehändler zählt zu den Bremer Kleinröstereien aus Bremen und röstet unter seinem Label direkt gehandelten Kaffee aus Indonesien, hier geröstet und verpackt. Gemeinsam mit seinen Kollegen will er Bremen wieder für eine echte Kaffee-Kultur begeistern. Deshalb zeigt er zukünftig im House of Indonesia an der Kaffeebar, wie Kaffee per Aeropress, handgefiltert, oder aus der Frenchpress zum besonderen Genuss wird. Nach Plan öffnen die Kaffeebar und der Laden ab Ende Mai. Bis dahin gibt es für die Mittagspausen Koffein vom Kaffeemobil.

Eröffnungsprogramm und neue Kunst- und Kulturadressen

An den Eröffnungstagen stellen sich die neuen Ladeninhaber und lokale Produzenten mit Markständen und Mitmachaktionen vor. Von Donnerstag (28.04.) bis Samstag (30.04.) kann außerdem gekickert werden und alle Läden öffnen Neugierigen die Türen.  Kunsthandwerk- und Kunstliebhaber können sich auf die Callas Galerie e.V. und „Die Kunsthandwerker“ freuen. Hier stellen Künstler und Bremer Kunsthandwerker ihre Werke aus.

Die Kunsthandwerker warten auf Besucher (c) Wirtschaftsförderung Bremen, Frank Pusch

Die Kunsthandwerker warten auf Besucher (c) Wirtschaftsförderung Bremen, Frank Pusch

Alte Bekannte und Platz für Pop-Up-Stores und Konzerte

Noch kommen werden weitere Gastroangebote. Schon da sind ein weiterer Modeshop, ein Grafik Atelier und Copyshop, sowie ein Beautysalon und ein Nagelstudio. Seit längerem sitzen hier die Erfinder der Bremer Anti-Kater-Limonade „Freigeist“ und die Secondhand-Vintagemöbel-Sammler und-Aufpolierer von Wedderbruuk. Eine Ladenfläche von der Bremer CityInitative soll Raum bieten für Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen und spontane Pop-Up-Stores.

Das Wedderbruuk Team: Sandra, Frederik und Tillmann im Laden

Das Wedderbruuk Team: Sandra, Frederik und Tillmann im Laden


 

Eröffnungstage citylab

Donnerstag (28.04) bis Samstag (30.04) täglich von 12 – 18 Uhr. Mehr Infos unter: city-bremen.de