Hebammen kämpfen seit Jahren um das Überleben ihres Berufsstandes. Weil die Haftpflicht-Kosten sich innerhalb weniger Jahre vervielfältig haben, stehen die rund 3.500 Freiberuflerinnen und Beleghebammen in Deutschland vor dem freiberuflichen Aus. Seit Dezember 2013 haben sie einen talentierten Unterstützer: Björn Schönfeld, Lüneberger Porträtfotograf holt sich seither die Frauen vor die Linse, deren Gesicht Neugeborene als Erstes sehen. Er zeigt die Frauen in Farbe oder Schwarz-Weiß und lässt sie aber auch erzählen über sich, ihren Beruf und warum sie so arbeiten wollen, wie sie es tun. Mit seinem Projekt „Das erste Gesicht“ will der Fotograf die Wertschätzung der Hebammen und ihrer Arbeit steigern. Für seine Aktion nutzte Schönfeld gleich von Anfang an die Möglichkeiten der sozialen Medien. Schon innerhalb weniger Stunden nach dem Posten der ersten Porträts auf der gerade erstellten Facebookseite facebook.com/daserstegesicht sammelte der Fotograf mehrere Hundert Fans. Mittlerweile hat Schönfeld u.a. in Lüneburg, Hamburg, Berlin, Leipzig, Nürnberg, Bonn, Stuttgart, München, Schwerin Hebammen und Hebammenschülerinnen fotografiert und seine Seite mehr als 15.000 Fans. Eine Projektseite www.daserstegesicht.de informiert über Hintergründe und Aktuelles – auch über die Plakataktion Anfang Mai, bei der der Fotograf mit Hilfe eines Sponsoren bundesweit 6.000 Plakatwände nutzen wird, um die Hebammen zu unterstützen.
Demo am 5. 5. um 15.00 Uhr
Zeitlich passt das perfekt, denn am Tag zuvor rufen die Hebammenverbände zu Demonstrationen für den Berufsstand der Hebammen auf. In vielen Städten sind Aktionen geplant (www.hebammenunterstützung.de), auch in Bremen wird es eine Demo geben. Start ist um 5. Mai 2014 um 15.00 Uhr beim Rudolf-Hilferding-Platz / Ecke Contrescarpe ((beim Finanzamt und Siemenshochhaus). Die Route führt Senator für Gesundheit zum Verband der Ersatzkrankenkassen und endet an der Bürgerschaft. Abschlusskundgebung gegen 16.30 Uhr auf dem Markt. Ziel der Demo ist es, für eine flächendeckende Hebammenversorgung, eine freie Wahl des Geburtsortes und eine 1:1 Betreuung unter der Geburt zu kämpfen. Und wer noch etwas Street Art zur Demo beitragen will: Es gibt Kopiervorlagen für kleine Flyer, die klar machen: Hebammen brauchen alle!