Wenn es schon draußen nicht mit dem Frühsommer klappt, gönnen wir uns heute abend doch ein wenig Sommernachtstraum des Felix Mendelssohn Bartholdy im Konzert der Berliner Philharmoniker, die außerdem Hector Berlioz’ unvergängliche “Symphonie fantastique“ in der Interpretation von Sopranistin und Grammy-Preisträgerin Deborah York und Mezzosopranistin Stelle Doufexis aufführen. Es singt der Chor des Bayerischen Rundfunks. Das Konzert wird live übertragen, im Internet und auch im Kino, nämlich im CineStar Kristallpalast ab 19.30 Uhr. Der Eintritt hier liegt bei 19 Euro, der virtuelle Eintritt im Internet kostet per 7-Tage-Abo 9,90 Euro, Näheres und Registrierung dazu auf der Homepage der digitalconcerthall.com hier. Und fürs Mithören und -sehen gibt es neuerdings auch ein kostenloses APP für iPhone und iPad hier bei itunes.
Traumwelten der musikalischen Romantik
Claudio Abbado, künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker von 1989 bis 2002, kehrt jährlich ein Mal zum berühmten Orchester zurück. Diesel Mal mit Hector Berlioz’ Symphonie fantastique und Felix Mendelssohn Bartholdys Schauspielmusik zu Ein Sommernachtstraum, die ein Schlaglicht auf die Frühzeit der musikalischen Romantik werfen. Die beiden Komponisten begegneten sich zum ersten Mal 1832 in Rom. Berlioz war voller Bewunderung für Mendelssohn, der seinerseits nur mit Mühe Berlioz’ exaltiertes Auftreten ertrug, »diesen nach außen gekehrten Enthusiasmus, diese den Damen präsentierte Verzweiflung, die Genialität in Fraktur«. Und auch die seinerzeit entstandene Symphonie fantastique befremdete ihn. Speziell im abschließenden Hexensabbath sah Mendelssohn »kalte Thorheiten, kalte Leidenschaftlichkeit … ein bloßes Grunzen, Schreien, Kreischen hin und her«. Wie sein eigenes Ideal romantischen Komponierens aussah, zeigt seine Sommernachtstraum-Musik in der er den Stoff des Shakespeare-Stücks kongenial in Töne setzte. Schon die Ouvertüre aus dem Jahr 1826 – Geniestreich des 17-jährigen Komponisten – fängt Atmosphäre und Kolorit der Welt des Feenreichs ein, in dem das Elfenkönigspaar Oberon und Titania herrschen. 1843 trafen sich die beiden Komponisten erneut, als Berlioz die Symphonie fantastique in Leipzig dirigierte. Nach anfänglicher Distanz verstand man sich allmählich immer besser – bis hin zu einer symbolträchtigen Szene, als Berlioz und Mendelssohn zum Andenken aneinander ihre Dirigentenstäbe tauschten. Soviel die Programmankündigung der Veranstalter.
Mehr Infos über den genauen Ablauf des Konzerts hat dieGlucke hier zusammengestellt.