Das Timing könnte nicht besser sein. Gerade wurden die Enthüllungen durch Offshore Leaks publik und mit den Daten das erschreckende Ausmaß, in dem Vermögende so genannte Steueroasen nutzen, um die Besteuerung ihres Reichtums zu vermeiden oder sogar kriminelle Machenschaften zu verschleiern. Nach Berichten der Süddeutschen Zeitung und des NDR belegen die brisanten Daten, wie Briefkastenfirmen und so genannte Trusts dazu genutzt werden, große Vermögen zu verstecken und zweifelhafte Geschäfte zu verschleiern. Demnach gibt es Hinweise auf Hunderte deutscher Namen und Firmen. Passenderweise ruft am kommenden Samstag das Bündnis UmFAIRteilen zum Aktionstag auf, der genau diese Problematik in den Fokus rücken soll: Alle sollen nach ihren Möglichkeiten zum Steueraufkommen beitragen, vor allem aber reiche Menschen stärker belastet werden. Ziel ist es, für eine solidarische Steuerpolitik und gerechtere Verteilung des Vermögens in Deutschland zu demonstrieren. Damit mehr Geld im Staatssäckel und weniger auf den Kaiman Islands landet!
Tour de Fair
In 50 Städten wird es am Samstag, den 13. April 2013 Veranstaltungen geben. In Bremen haben sich die Organisatoren eine Tour zu den Plätzen und Behörden ausgedacht, an denen unser Wohl und Wehe entschieden wird und die darunter zu leiden haben, wenn Wohlhabende sich nicht angemessen an der Finanzierung der Landesaufgaben beteiligen: Bremische Bürgerschaft, Bankenviertel, Domshof, Finanzamt am Rudolf-Hilferding Platz, Grünanlage Kennedy Platz, Gewoba am Breitenweg, Senatorin für Bildung am Breitenweg und Senatorin für Soziales am Bahnhofsplatz sind Stationen. Start der Tour ist um 11.00 Uhr bei den Bremer Stadtmusikanten, der Abschluss dann gegen 13.45 Uhr am DGB-Haus. Es gibt eine musikalische Begleitung.
Steuerbetrug ist kein Kavaliersdelikt
„Wir haben vielfach noch eine zu laxe Haltung gegenüber Steueroasen und Steuerbetrügern. Es wird Zeit, dass diese Oasen trocken gelegt werden und Steuerbetrüger auch öffentlich als das behandelt werden, was sie sind: nämlich Kriminelle“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Neben dem Kampf gegen Steuerbetrug und Steueroasen fordert das parteipolitisch unabhängige Bündnis von mehr als 20 bundesweit aktiven Organisationen eine dauerhafte Vermögenssteuer sowie eine einmalige Vermögensabgabe, um notwendige Investitionen und soziale Reformen zu finanzieren und Armut – auch international – wirksam zu bekämpfen.
Es gibt auch eine Unterschriftenaktion, mit der genau diese Forderungen an die Politik gerichtet werden, wer mitzeichnen möchte hat auf www.umfairteilen.de die Möglichkeit.