Handgemachte Saucen, Bio-Öle, Taschen, Gartengrills und Paletten-Beete aus Gröpelingen
Mit der Breminale geht eine neue Adresse für tolle handwerklich, fair und sozial produzierte Produkte aus Bremen an den Start. Drei soziale Träger firmieren jetzt gemeinsam unter dem Namen „Soziale Manufakturen“. Mit dabei sind die Werkstatt Bremen (Martinshof), die Justizvollzugsanstalt Bremen und die Gesellschaft für integrative Beschäftigung Bremen (GiB). Sie verkaufen am Breminale-Sonntag am Osterdeich was die Werftküche, das Knastwerk No.1 und die Gemüsewerft zu bieten haben. Am Stand gibt es Saucen, Bio-Öle, Taschen, Urban Gardening-Palettenbeete oder geschmiedete Grills. An einen solchen stattlichen Gartengrill für unter 250 Euro kommen potenziell Interessierte sonst nur auf Bestellung über das Knastwerk No. 1 heran. Und es gibt noch mehr Gründe, weshalb ein Einkauf bei den Sozialen Manufakturen eine gute Idee ist.
Soziale Manufakturen mit guten Jobs, Teamgeist und Problemlösungen
- Sozial-produziert heißt: Die Produktion schafft Arbeit für Menschen, die aufgrund von Beeinträchtigungen oder ihrer derzeitigen Lebenslage sonst keine Arbeit hätten.
- Es geht um Team-Spirit! Ihr werdet von neu geschulten, kompetenten Menschen aus den Sozialen Manufakturen beraten und bedient.
Sie haben sich eigens für den Vertrieb der Produktlinien in einer Qualifizierung dafür fortgebildet und freuen sich auf Kunden. Das Verkaufsteam hat einen ganz unterschiedlichen Hintergrund. Da wäre zum Beispiel Antonio Mamalisi (Name geändert) aus der Justizvollzugsanstalt. Er wollte sich auf seine Entlassung vorbereiten:„Ich habe schon 15 Jahre in der Gastronomie gearbeitet. Mich hat der Umgang mit Kassensystemen auf dem neuesten technischen Stand gereizt“, sagt er.
Alle acht Projektteilnehmer (und jetzt Verkäufer) für die kommenden Stand-Termine sind ein starkes Team. In den Verkaufs-Schulungen bei Bettina Siebert-Kossmann von der Werkstatt Bremen (Martinshof) und Svenja Weber (Projektleiterin beim Gröpelingen Marketing Verein) hat niemand geschwänzt.
„Alle waren hochmotiviert bei der Sache und haben sich gegenseitig unterstützt. Sie stehen hinter ihren Produkten‘“, sagt Siebert-Kossmann.
- Ihr unterstützt kooperatives Denken und gemeinsame Problemlösungen!
Die beteiligten Träger haben jeder eigene Produktlinien und produzieren in Gröpelingen. Bei Gesprächen über mehr Werbung für „Made in Gröpelingen“-Produkte wurden noch mehr Gemeinsamkeiten klar. Für alle Beschäftigten in den Werkstätten ist Qualifizierung mit möglichst realitätsnahem Bezug zur normalen Arbeitswelt sehr wichtig. Das Projekt bietet den Beschäftigten bei der Werftküche, dem Knastwerk No.1 und der Gemüsewerft Anerkennung von außen.„Jeder Mensch möchte Anerkennung für seine Arbeit. Sozial produzierte Produkte mit handgemachtem Charme können auch cool sein und wirtschaftlich überzeugen. Die Teilnehmer können sie mit Stolz verkaufen“, sagt Michael Scheer, Geschäftsführer der Gemüsewerft (GiB) zur Idee für den gemeinsamen Verkauf.
- Ihr unterstützt gute Ideen aus Gröpelingen!
„Die Sozialen Manufakturen sind eine besondere Qualität unseres Stadtteils. Sie schaffen Arbeit und ihre Produkte sind handgemacht, von höchster Güte und fair produziert“,sagt Lars Gerhardt, Stadtteilmanager beim Verein Gröpelingen Marketing.
Die Sozialen Manufakturen sind in diesem Sommer noch zwei Mal unterwegs. Der Stand wird auch beim dem Gröpelinger Sommer (06.08) und dem Martimen Markt auf der Martimen Woche (24.09) dabei sein. Oder ihr schaut online unter sozialemanufakturen.de Der Onlineshop startet zum Breminale-Sonntag (09.07)
Mir gefällt die Idee – handgemachte Produkte, gemeinsam vermarkten, Chancen für Menschen – gut. Die Mittel für das Gemeinschaftsprojekt stammen übrigens aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Landesprogramm „LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke“ des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Bremen. Das Projekt wird außerdem von einem Start-Up aus Berlin unterstützt. Die Firma hat das Ipad-Kassensystem Inventorum zur Verfügung gestellt.
Text: Janina Weinhold