(KT) Ja, es ist möglich! Auch im hohen Norden wachsen Feigenbäume im Garten oder auf dem Balkon und tragen die köstlichsten Früchte. Jetzt ist die richtige Zeit, um sie auf ganz einfache Art zu vermehren. dieGlucke zeigt, wie es gemacht wird.
Feige im Norden? Es kommt nur auf die Sorte an
Bornholm-Feige und die Bayernfeige Violetta sind geeignete Sorten für unsere Breitengrade, denn sie sind winterhart. Jetzt, Anfang März, ist der geeignete Zeitpunkt, um vom Baum im Garten einer Nachbarin oder Freundin Stecklinge zu schneiden. Und so geht es: Von einem zweijährigem Ästchen mehrere 25 bis 30 Zentimeter lange Stücke schräg abschneiden. Dabei darauf achten, dass du eine Schnittstelle unter einem „Auge“ wählst. „Augen“ sind die kleinen Knubbel am glatten Zweig, aus dem neue Blätter austreiben können. Die obere Schnittkante soll gerade sein und über einem „Auge“ liegen. Die Feigenäste stellst du dann zum Wurzeln-treiben in Wasser. Das Glas soll warm und hell stehen. Nach etwa fünf Wochen zeigen sich mehrere Wurzeln von ca. zwei bis drei Zentimeter Länge.
Sonne nicht zu satt, Erde gleichmäßig feucht
Die bewurzelten Ästchen steckst du mit der schrägen Schnittstelle in einen Blumentopf mit Blumenerde, einem Sand-Humusgemisch (viel Sand, wenig Humus nach Gefühl) oder Anzuchterde. Damit der Steckling Halt findet, wird die Erde rund um ihn herum etwas angedrückt. Der Topf bekommt nun einen hellen, warmen Standort ohne pralle Sonne (wenn sie denn endlich mal wieder käme!). Der Steckling will nun gleichmäßig feucht gehalten werden. Ein simples Prinzip ist dabei förderlich: Eine durchsichtige Plastiktüte wird über den Topf gestülpt, fertig ist das Miniaturgewächshaus! Darin wird der Steckling vor Zugluft geschützt und ist umgeben von einem gleichmäßig feuchten warmen Treibhausklima.
Bereits nach etwa zwei Wochen zeigen sich erste zarte Blättchen. Feigen lieben übrigens anspruchslosen Boden und benötigen nur wenig Düngung. Schon im zweiten Jahr kann die kleine Feige eine erste Frucht tragen. Viel Erfolg! Es lohnt sich.
Alle Fotos: © Kirsten Tiedemann für www.glucke-magazin.de
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