Nachts in Bremen 1 + 2 – was sonst nur als Dinner-Musical im historischen Bremer Ratskeller und in Kombination mit 4-Gang-Menü zu erleben ist, kommt am 30. September im Theater am Leibnizplatz als Benefizveranstaltung für die Bremer Suppenengel e.V. auf die Bühne. Vor vier Jahren starteten Andrea und Frank Fiedler ihr Musicalprojekt – sie schrieb die Story und Dialoge als Autorin, er schrieb und komponierte (zusammen mit Erich Sellheim) Liedtexte und Musik. Mittlerweile gibt es schon eine Fortsetzung der musikalischen Zeitreise durch die Bremer Geschichte“ mit Episoden von Lucie Flechtmann, einem Kellergeist, Wilhelm Hauff und historischen Gestalten zur Zeit der französischen Besatzung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Heike hat sich mit den Eltern zweier Jungs unterhalten.
1. Was macht euer Bremen Musical besonders?
Besonders an Nachts in Bremen ist sicherlich sein regionaler Bezug und dass die
Aufführungen nicht auf einer normalen Theaterbühne sondern im
geschichtsträchtigen Ratskeller unter unserem schönen Bremer Rathaus
stattfinden. In verschieden Episoden erzählen beide Teile unseres Musicals mit
viel Humor von bremischen Originalen und historischen Begebenheiten. Ein Bremer Historienmusical hat es in dieser Art noch nicht gegeben. Außerdem sind
mit nur einer Ausnahme alle Darsteller der aktuellen Besetzung gebürtige Bremer.
2. Was mögt ihr an Bremen (nicht)?
Das Bremer Wetter mögen wir nicht! An die 230 Regentage pro Jahr sind definitiv
zuviel!
Wir mögen an Bremen die kulturelle Vielfalt mit zahlreichen Theatern und
Programmkinos. Und wir mögen die grüne Umgebung und die vielen Fahrradwege.
3. Stellt euch vor, ihr habt 1 Mio. € zur Verfügung. Was würdet ihr damit in und
für Bremen umsetzen?
Wir würden Musik- und Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen unterstützen –
gerne solche mit einem integrativen und sozialen Schwerpunkt. Außerdem würden
wir Bremer Schulen mit Musikinstrumenten und Musikpädagogen ausstatten und
geeignete Probenräume für Bremer Bands erschließen.
4. Das Musicaltheater ist ja bald passé. Warum ist es wichtig, dass es in Bremen
weiterhin Musicals zu sehen gibt?
Musical ist eine Kunstform, die unseres Erachtens in schöner Weise Anspruch und
Unterhaltung, Schauspiel und Musik miteinander verbindet und dabei
generationsübergreifend breite Teile der Gesellschaft anspricht. Es wäre schade,
wenn man als Bremer jedes Mal für solche Erlebnisse nach Hamburg, Essen oder Berlin fahren
muss.
5. Was tut ihr, bevor ihr abends das Licht im Bett ausmacht?
Nachdem wir unsere pubertierenden Kinder (12 und 15 Jahre) nochmal angeregt
haben, doch bitte die Medien aus der Hand zu legen und schlafen zu gehen
(„Morgen ist Schule!“), widmet sie sich noch einem Buch und er geht hin und
wieder ans Klavier (E-Piano mit Kopfhörern wg. der Nachbarn), um sich neue Songs auszudenken.
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Die Veranstaltung beginnt am 30. September 20917 um 19.30 Uhr, Karten für 21 / 13 Euro im Vorverkauf bei Nordwestticket oder an der Theaterkasse. Und natürlich online auf der Homepage der Bremer Shakespeare Company.
Es singen und spielen an diesem Abend nur gebürtige BremerInnen: Alica Boll, Kristin Riegelsberger, Philip Lüsebrink, Frank Fiedler und als Erzähler: Manni Laudenbach. Spendeneinnahmen
Interview und Text: Heike Mühldorfer