„Die Kultur hält uns am Leben und ich backe das Brot dazu.“
Das Findus -Café in Bremerhaven nennt sich die „gute Stube für Esskultur“. Ich habe Christian Brinker und Mit-Betreiberin Fiona Steller im findus in Bremerhaven besucht. Christian stand in der Küche und hatte „Klein Findus“ um den Bauch gewickelt. Der Student der Lebensmittelwirtschaft ist überzeugt, dass statt industrieller Lebensmittelproduktion die lokale, kleinbäuerliche Produktion mit verantwortungsbewussten Methoden eine Zukunft hat. Und deshalb will der gelernte Bäcker, Ernährungsberater des Bäckerhandwerks, Bäckermeister und bald Bachelor of Engineering das Lebensmittelsystem von unten ändern. Das sind die 5 Fragen, die ich Christian gestellt habe:
5 Fragen an … Christian Brinker vom Findus in Bremerhaven
Was macht dich besonders, oder was sind deine Stärken?
Christian: Ich glaube das ist die Ruhe… zum Ankommen. (Auch im Stress) Und diese Ruhe kann ich auch auf andere übertragen.
Was magst du an Bremerhaven (nicht)?
Christian: Ich habe hier Lebensmittelwirtschaft studiert und wollte eigentlich erst wieder weg, doch dann bin ich durch Lehe gelaufen und merkte dann: Bremerhaven und die Menschen hier sind authentisch. Das mag ich sehr! Alle sind gut vernetzt, aber es ist halt wie ein Dorf!
Stell dir vor du hast 1 Mio. € zur Verfügung. Wen oder was würdest du damit in Bremerhaven kulturell fördern?
Christian: Die vorhandenen Orte aufpeppen, ändern, liebevoller gestalten, mit den Menschen sprechen, neue Ideen einbringen. Z.B. im Schwimmbad, in Kneipen, in Kulturorte und in Kindergärten.
Was bedeutet für dich FINDUS?
Christian: Selbstverwirklichung! Wir arbeiten nicht um zu arbeiten, sondern um zu leben und damit zu arbeiten und das mit anderen zu teilen. Ein Wohnzimmer für alle sein!
Was tust du, bevor du abends das Licht ausmachst?
Christian: Ich stelle mir die Frage: Was war das Schönste am heutigen Tag?
Und dann Klein-Findus und Fiona einen Gute-Nacht-Kuss geben!
Viele Dank lieber Christian!
Das findus gibt es seit August letzten Jahres in der Alten Bürger in Bremerhaven.
Es ist ein Wohnzimmer-Café mit gemütlichen Möbeln aus Omas guter Stube, mit herzhaft belegten Stullen und hausgemachten Speisen. U n d die findus-MacherInnen arbeitet mit der Werkstatt 212 und dem Künstler Robert Worden zusammen und hat sich somit zusätzlich zu einem zentralen Anlaufpunkt Bremerhavens für Kunst und Kultur entwickelt. Das Besondere an dem Café ist: Man bezahlt so viel, wie einem das Essen wert ist. Somit kann jede/r sich nach seinem Geldbeutel richten und viele können es sich leisten, auch mal einen Kaffee trinken zu gehen.
Mehr Infos gibt es hier: https://www.findusesskultur.de/
Interview: Conny Wischhusen