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#Ausstellung: Rückzug aufs Land. Bilder von Heinrich Breling

Die aktuellen Ausstellung des Kunstvereins Fischerhude kontrastiert Bilder von Heinrich Breling (1849-1914) mit Motiven aus den Künstlerkolonien Nidden und Ahrenshoop.

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Der Heinrich-Breling-Weg in Fischerhude. Die aktuelle Ausstellung im Kunstverein gilt seinen Werken. Foto: © Heike Mühldorfer

Ende des 19. Jahrhundert ist die große Zeit der Künstlerkolonien, die unter dem Motto „Hinaus in die Natur“ ländliche und bäuerliche Motive gegen die überholte Historienmalerei und die erstarrte Malerei an den Kunstakademien stellen. Der in Fischerhude geborene Heinrich Breling, später Professor der Münchener Akademie der Bildenden Künste und Hofmaler König Ludwigs II. von Bayern, kehrt 1894 erstmals wieder dorthin zurück. Er lässt sich dann sogar ein Wohnhaus bauen, das allerdings erst fünf Jahre vor seinem Tod fertig wird. Breling schafft hier sein großformatiges Spätwerk, das an die Worpsweder Malerei erinnert.

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Beim Schlendern durch Fischerhude entdeckt. Foto: © Heike Mühldorfer

Aus heutiger Sicht wirken die Motive der armen, „einfachen“, oftmals schwer arbeitenden Menschen nicht besonders. Damals war es aber revolutionär, sich als „Künstler“ mit diesen Motiven zu befassen, und gar in ihrer Nähe zu leben und – zumindest vom Anspruch her – nicht mehr für die bürgerlichen Salons zu malen. Nun ist aber Fischerhude im Gegensatz zu Worpswede oder auch Ahrenshoop keine richtige Künstlerkolonie, auch wenn sich Otto Modersohn dort ansiedelt und Louise, die 1883 geborene, zweitälteste Tochter Brelings heiratet.

Ausstellung mit Werken Brelings in Fischerhude

Bis Ende Oktober sind in Fischerhude einige Bilder von Breling zu sehen. Sie werden mit in Ahrenshoop oder Nidden/Nida (im heutigen Litauen gelegen) entstandenen, eher unbekannterer Maler und Malerinnen, wie etwa Bertha Schilling, in einen Zusammenhang gestellt werden. Die Motive sind dann ähnlich: Strand, Landwirtschaft. Die BesucherIn darf von der Ausstellung allerdings nicht zu viel erwarten, es sind ungefähr drei Dutzend Werke zu sehen und die gegebenen Informationen sind teilweise etwas sprunghaft und fragmentarisch.

Über einen Besuch im nahegelegenen Otto Modersohn Museum in Fischerhude haben wir hier berichtet.

Fischerhude ist immer einen Ausflug Wert und lädt auch zum Spazierengehen und Staunen ein. Und zum Rasten empfehlen wir das kleine verwunschene Café Rilke mit hervorragendem selbst gebackenem Kuchen am Ortsrand:

Kunstverein Fischerhude in Buthmanns Hof, Im Krummen Ort 1, 28870 Fischerhude. Geöffnet Di.-Sa. 14.30 bis 17.30, Sonntag 11.30 bis 17.30, Eintritt 3 EUR

Text: Bernd Hüttner, Fotos: Heike Mühldorfer

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